Geburt Christi am 25. Dezember

Weihnachten: Auch für Nichtreligiöse ein Fest

Mehr als 2,2 Milliarden Christen feiern in den kommenden Tagen Weihnachten. Viele Menschen feiern das Fest aber auch ohne religiösen Hintergrund.

Das Fest der Geburt Christi wird seit dem vierten Jahrhundert am 25. Dezember gefeiert, das Weihnachtsfest am Abend davor ist nach altem kirchlichem Brauch die Vorfeier. In den christlichen Kirchen ist Weihnachten nach Ostern eigentlich erst das zweithöchste Fest. Tatsächlich aber wird Weihnachten von vielen Menschen gefeiert, auch ohne religiösen Hintergrund.

Mittagsjournal, 22.12.2010

Geburt und Licht

Gut drei Viertel der Menschen in Österreich assoziieren Weihnachten mit der Geburt Christi, das ergab eine Umfrage des Zentrums für Zukunftsstudien der Fachhochschule Salzburg. Dass sich Weihnachten so leicht säkularisieren lässt und daher auch von Menschen ohne kirchlichen Bezug gefeiert werde, hänge mit eben mit dem Thema der "Geburt" zusammen, so Susanne Heine, Professorin für Praktische Theologie und Religionspsychologie an der Universität Wien.

So manches, das in diesen Tagen im Zentrum der Weihnachtsfeiern steht - Vom Adventkranz bis hin zum Christkind geht auf die Zeit der Reformation zurück: Martin Luther etwa war es, der den Heiligen Christ um 1535 als Gabenbringer betonte, bis dahin war der Heilige Nikolaus am 6. Dezember der Geschenkebringer. Das Weihnachtsfest unserer Zeit sei außerdem eng verknüpft mit der Symbolik des Lichtes, das die Religionspsychologin biblisch begründet sieht, die aber darüber hinaus viele Menschen anspricht.

Das Gemeinsame suchen

Ganz unabhängig von der religiösen Bedeutung tendiere Weihnachten heute dazu, eine zeitliche Zäsur zu sein, sagt der Trendforscher Andreas Reiter.

Trendforscher Reiter spricht von einer Gesellschaft, in der soziale Beziehungen brüchiger werden, und damit steige das Bedürfnis nach Gemeinschaft, das zeige sich in der Weihnachtszeit.

Streit gibt es trotzdem

Dennoch: eine Umfrage des Zentrums für Zukunftsstudien der Fachhochschule Salzburg ergab, dass fast jeder zehnte Mensch in Österreich zu Weihnachten mit Familienkrach rechnet. Religionspsychologin Heine sagt, man könne bei Weihnachten von einer Friedensutopie sprechen.

Das Weihnachtsfest der Geburt Christi wird erst seit dem vierten Jahrhundert gefeiert. In den ersten drei Jahrhunderten kannten Christen nur das Osterfest. Erst danach wurde in Rom der 25. Dezember als Geburtstag Christi eingeführt.

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