Parlamentarische Anfrage beantwortet

Noevers Ausgaben im Visier

MAK-Direktor Peter Noever wird ein großzügiger Umgang mit den Geldern des Museums für Angewandte Kunst vorgeworfen. Vor zwei Monaten hat der grüne Kultursprecher Wolfgang Zinggl diesbezüglich 40 Fragen an Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) formuliert. Nun sind die Antworten im Internet auf der Parlaments-Website abrufbar.

Abendjournal, 22.12.2010

Geburtstagsfeste für Noevers Mutter

Die 40 Fragen des grünen Kultursprechers betrafen etwa Geburtstagsfeste, die der Direktor in den Räumen des MAK für seine Mutter organisiert hat, es ging um als Dienstreisen deklarierte teure Aufenthalte in Los Angeles, wo das MAK eine Dependance hat, die Inanspruchnahme von Limousinenservices für den Direktor und eine relativ teure Website.

Nun liegen die schriftlichen Antworten von Kulturministerin Schmied zu diesen Fragen vor.

Noever soll Geld zurückzahlen

Für Wolfgang Zinggl blieben viele Fragen jedoch im Unklaren - aber: "Immerhin gibt das Ministerium kleinlaut zu, dass da einiges nicht in Ordnung gewesen sein muss. Und dass teilweise Direktor Noever auch zurückzahlen muss."

Diese Reisen nach Kalifornien sind für Wolfgang Zinggl besonders aufklärungswürdig, hat Peter Noever doch, so Zinggl, bis zu 100 Tage im Jahr in Los Angeles verbracht und über die Aufenthaltskosten sind die Antworten der Ministerin für ihn unbefriedigend: "Es werden lediglich die Reisekosten aufgelistet. Aber das Spesenkonto, das eigentlich auch irgendwo vorliegen müsste, das wird uns nicht kundgetan."

Zinggl will Rechnungshof einschalten

Deshalb will Zinggl sich bereits im Jänner in der Causa an den Rechnungshof wenden: "Ich denke, dass hier nur die Spitze eines Eisbergs sichtbar geworden ist. Diesen Eisberg muss man freilegen, auch wenn die Amtstätigkeit des Direktors mit Ende des nächsten Jahres ausläuft."

Direktor Noever wollte sich auf unsere Anfrage zur Sache nicht äußern.

Textfassung: Rainer Elstner

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Parlament - Anfragebeantwortung von Claudia Schmied