Just Hang in there

8. April 2017, 21:58

"Kunst hat mich schon immer interessiert. Anfänglich habe ich gezeichnet, dann auch geschrieben. Mit der Zeit fand ich für mich heraus, dass die Malerei als Ausdrucksmittel limitiert ist. So habe ich mit einer Mischung aus Performance und Fotografie begonnen", berichtet Berivan Sayici, gebürtige Wienerin, deren Vater Kurde ist, über ihre Anfänge.

Seit 2009 absolviert Berivan Sayici ein Fotografie-Studium an der Wiener Angewandten und studiert zudem parallel an der Akademie der bildenden Künste kontextuelle Malerei bei Hans Scheirl. Beide Studien wird sie voraussichtlich im Jahr 2011 abschließen.

"Die Arbeit entstand während meines Aufenthaltes auf der MS Amadeus Diamond. Es war eine Kreuzfahrt entlang der Donau bis ins Schwarze Meer, von Wien nach Ungarn, Serbien, Bulgarien, Rumänien. Länder noch immer gezeichnet von Krieg und Kommunismus, aber auch schon deutlich geprägt durch den Kapitalismus. Da ich mich auf Grund einer anderen Arbeit mit medizinischen Piktogrammen beschäftigt hatte, waren auch an Bord des Schiffes die Piktogramme Mittelpunkt meines Interesses. Im Besonderen jenes für die Schwimmweste, da ich dieses noch nie vorher gesehen hatte.

Dazu interessierten mich die Schwimmwesten in einem Schrank des Zimmers. Zuerst wollte ich das Piktogramm für die Arbeit verwenden, alles glatt und grafisch halten. Nach den ersten Entwürfen entschied ich mich jedoch dazu, aus dem Piktogramm eine Zeichnung zu machen. Aus dem glatten Entwurf wurde ein patziger Siebdruck, rau und schmutzig. Fehler wurden nicht korrigiert und den Rahmen malte ich mit einer groben Bürste und freier Hand. Ich wollte die Stimmung dieser oben genannten Länder wiedergeben. Dazu die Worte 'just hang in there' als leere Phrase, bedeutungslos und in schwierigen Zeiten sehr deprimierend."