Schlechte Werte für Parteien in Umfrage

Bundespräsident am vertrauenswürdigsten

Mit dem Vertrauen der Österreicher in die staatlichen Institutionen ist es nicht besonders gut bestellt: das geht aus einer aktuellen Umfrage der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft hervor. Am meisten vertrauen die Österreicher dem Bundespräsidenten, am wenigsten den Parteien und Medien. Das Image der Gewerkschaft hat sich seit dem BAWAG-Skandal wieder erheblich gebessert.

Mittagsjournal, 03.01.2011

Präsident Fischer führt

Die sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft untersucht regelmäßig das Vertrauen der Bevölkerung in die Institutionen des Landes - Benotet wird in sieben Abstufungen von "gar kein Vertrauen" bis "sehr großes Vertrauen".

Dem Bundespräsidenten bringen demnach 24 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sehr großes Vertrauen entgegen, der Bundesregierung dagegen nur drei Prozent.

Polizei vor Gerichten

Und: der Polizei wird in Österreich mehr vertraut als der Justiz, sagt Heinz Kienzl von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft: früher waren die Gerichte auf Platz eins nach dem Bundespräsidenten. Ganz unten befindet sich nach den Missbrauchsfällen die Kirche.

ÖGB an Boden gewonnen

Eigens untersucht wurde auch das Vertrauen in den ÖGB. Das ist gestiegen und liegt jetzt wieder auf dem Niveau vor 2007 - damals hat die BAWAG-Affäre dem guten Ruf der Gewerkschaft schwer geschadet: das Tief ist jetzt überwunden.

Politik und Medien im Tief

Gering ist auch das Vertrauen der Bevölkerung in die Medien sowie in die politischen Parteien - wobei das Parlament als Ganzes besser abschneidet. Bei einer Zusatzfrage wurde sogar mit 40 Prozent bejaht, dass Demokratie auch ohne Parteien funktionieren könne, sagt Heinz Kienzl von der sozialwissenschaftlichen studiengesellschaft.

Umfrage von Dezember

Die den Ergebnissen zugrundeliegende repräsentative Umfrage wurde im Dezember 2010 durchgeführt, 1.100 Österreicherinnen und Österreicher wurden befragt.