Karas (ÖVP): Wehrpflichtdebatte oberflächlich
Pressestunde: Strache will Wehrpflicht
In der ORF-Pressestunde im Fernsehen war heute Vormittag der Parteichef der Freiheitlichen Heinz-Christian Strache zu Gast, der sich einmal mehr für die Aufrechterhaltung der Wehrpflicht einsetzt. Nur damit sei nämlich auch die Aufrechterhaltung der Neutralität gewährleistet - die wiederum heute vom ÖVP-Europa-Abgeordneten Othmar Karas in Frage gestellt wird.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 16.01.2011
Neutralität: Konstrukt der Vergangenheit
Die Neutralität sei ein sicherheitspolitisches Konstrukt des 19.Jahrhunderts, und keine sicherheitspolitische Antwort des 21.Jahrhunderts. So äußert sich heute der ÖVP-Europaabgeordnete Othmar Karas gegenüber der Austria Presseagentur. Und wird noch deutlicher: Mit der wörtlich Neutralitätslüge müsse aufgeräumt werden. Österreich solle an einem gemeinsamen europäischen Verteidigungssystem teilnehmen. Erst dann solle über die Frage der Wehrpflicht entschieden werden. Für eine persönliche Stellungnahme war der ÖVP-Politiker bisher nicht erreichbar.
"Berufsheere nur bei NATO-Mitgliedern"
Für die Beibehaltung der Neutralität und für die Aufrechterhaltung der Wehrpflicht in jedem Fall setzt sich heute einmal mehr der Chef der Freiheitlichen, Heinz Christian Strache ein. In der heutigen ORF-Pressestunde sagte Strache: "Es geht auch um die Frage der Neutralität. Welche Heere
In unserer Nachbarschaft haben ihre Wehrpflicht abgeschafft? Jene, die in der NATO verankert sind. Weil sie mit ihren Berufsheeren in der NATO ihre Auslandseinsätze kooperieren können."
Landesverteidigung nur mit Wehrpflicht
Sowohl für die Sicherheit, wie für die Leistungen der Zivildiener sei die Wehrpflicht notwendig: "Ich bin überzeugt, dass die allumfassende Landesverteidigung nur mit der Wehrpflicht zu bewerkstelligen ist."
Montag: Darabos legt sieben Modelle vor
Morgen Montag jedenfalls wird Verteidigungsminister Norbert Darabos von den Sozialdemokraten sieben Varianten für ein künftiges Bundesheer auch ohne Wehrpflicht vorlegen. Gegenüber mehreren Medien hat sich Darabos besonders für ein Modell wie in Schweden ausgesprochen, mit rund 15.000 Berufssoldaten und laufend neu angeworbenen Milizsoldaten.