Mozart und eine Uraufführung

Salzburger Mozartwoche

Bei der Salzburger Mozartwoche tritt Mozarts Werk in den Dialog mit Musik seiner und unserer Zeit. Sogar eine Uraufführung findet sich im Programm des Festivals, das von Freitag, 21. Jänner bis Sonntag, 30. Jänner 2011 dauert.

Mittagsjournal, 20.01.2011

Den Auftakt machen Mozart und Händel - gespielt vom Concentus Musicus, der allerdings nicht von seinem Gründer, sondern von Ivor Bolton, dem Chefdirigent des Mozarteumorchesters, geleitet wird. Nikolaus Harnoncourt hatte die Leitung des Chor-Orchesterkonzerts in der Vorwoche aus gesundheitlichen Gründen zurückgelegt, für Ivor Bolton eine große Ehre, weil Einspielungen des Concentus für ihn schon in jungen Jahren wichtig waren.

Werke von Händel und Bach, gespielt auf originalen Instrumenten, das ist heuer ein Programmschwerpunkt, sagt Stephan Pauly: "Es ist nicht nur der Concentus zu Gast, sonder auch die Akademie für Alte Musik Berlin, das Freiburger Barockorchester und die Musicien du Louvre. Das ist inhaltlich wichtig, weil ganz zentrale Bereiche der Mozart-Interpretation sich heute in diesen Klangkörpern abspielen."

"Zauberflöte" mit René Jacobs

In diesen Konzerten ist auch Musik von Haydn, Dittersdorf und Händel sowie Mozarts "Zauberflöte" als konzertante Aufführung zu hören. René Jacobs spielt eine eigenwillige Fassung der Oper mit den vollständigen Schikaneder-Text und ungewöhnlichen musikalischen Effekten.

Unverrückbar in der Mozartwoche sind die drei Konzerte der Wiener Philharmoniker, heuer geleitet von Jonathan Nott, Herbert Blomstedt und Louis Longrée sowie die Auftritte der beiden Salzburger Orchester, des Mozarteumorchesters und der Camerata Salzburg. Sie macht sich gemeinsam mit dem Klarinettisten Jörg Widmann und dem Oboisten Heinz Holliger für Zeitgenössisches stark.

Oboenkonzert von Jörg Widmann

"Ein Treffen der Generationen, der Komponisten, aber auch ein Treffen von zwei engen Freunden, nämlich von Heinz Holliger und Jörg Widmann. Es beginnt mit Mozarts B-Dur-Symphonie KV 319 und dann hören wir das Oboenkonzert von Jörg Widmann, das er für Heinz Holliger geschrieben hat. Holliger wird dieses Konzert spielen und Widmann wird es dirigieren."

Heinz Holliger ist als Oboist und Klavierbegleiter, als Dirigent und Komponist zu erleben. Er ist einer der zeitgenössischen Kontrapunkte zu Mozarts Musik. Ein zweiter: Georg Friedrich Haas, dessen Streichquartett, ein Auftragswerk der Stiftung Mozarteum, vom Hagen-Quartett uraufgeführt wird.

Neues auch 2012

Nach dem Mozartjahr hat die Stiftung Mozarteum begonnen, Musik unserer Tage intensiv in die Mozartwoche einzubinden. Nach einem Jahr der Irritation und einem Wechsel von einem Teil des Publikums kommt das Neue gut an, was sich auch heuer wieder am guten Kartenvorverkauf zeigt. Ganz Neues wird auch für 2012 angekündigt: Die deutsche Choreographin Sascha Waltz wird ein Konzert choreographieren, zu Kammermusik Mozarts und neuen Stücke von Mark Andre.

Textfassung: Rainer Elstner

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Mozarteum - Mozartwoche