Initiative "Genug Gezahlt"
Bucher: Zweiteilung des Euro-Raumes
BZÖ-Obmann Josef Bucher hat in der ORF-"Pressestunde" abermals gegen die Finanzpolitik der EU gewettert. So sprach sich Bucher etwa für eine Zweiteilung des Euro-Raumes aus und plädierte für absolute Nettozahlungen an die Union. Bei der Bundesregierung ortet er Reformstillstand, weshalb das BZÖ nun eine Bürgerinitiative "Genug gezahlt" starten will.
8. April 2017, 21:58
Griechenland sollte austreten
Er hätte den Euro-Rettungsschirm nie aufgespannt, meinte Bucher, Griechenland hätte aus der Euro-Zone austreten sollen. Er sehe nicht ein, warum die wohlhabenden Staaten einspringen müssten. Irland wäre von sich aus als Staat überlebensfähig gewesen, man habe nur den Banken geholfen, und das sei "nicht einsehbar". Es brauche eine Zweiteilung des Euros: Die Hartwährungsländer, wo der Haushalt in Ordnung sei, solle man in einem harten "Nord-Euro" belassen. Die "Olivenländer" Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, aber auch Frankreich könnten sich hingegen über eine Abwertung sanieren und entschulden, so Bucher.
Euro Fass ohne Boden
Der Euro sei "ein Fass ohne Boden" und greife nicht. Jetzt denke man noch über eine Verdoppelung des Rettungsschirms nach - "wo soll das hinführen?". Von einer stärkeren Koordinierung auf EU-Ebene hält Bucher nichts, er wolle den Wettbewerb innerhalb Europas stärken und eine selbstbestimmte Politik in Österreich. Um "teure" Geldflüsse zu vermeiden, sollte es besser absolute Nettozahlungen geben.
Mittagsjournal, 23.01.2011
Josef Bucher in der ORF-Pressestunde
Kein Euro-Volksbegehren
Aus dem angekündigten "Euro-Volksbegehren" dürfte nichts werden: Man werde eine Bürgerinitiative "Genug gezahlt" starten, erklärte der Parteichef auf das Thema angesprochen, wurde aber vorerst nicht konkreter. Startschuss werde am 30. Jänner in Velden sein, wo das Bündnis sein Neujahrstreffen abhält. Man sei schlauer geworden, ein Volksbegehren würde ohnehin von den Regierungsparteien abgeschmettert. Man wolle als Steuerzahler die Regierung zu Reformen zwingen. "Genug gezahlt" beziehe sich "auf alles", verwies Bucher etwa auf das Gesundheits- oder Bildungssystem. Das Bildungsvolksbegehren des Industriellen und früheren SPÖ-Vizekanzlers Hannes Androsch ist für Bucher übrigens ein "SPÖ-Volksbegehren durch die Hintertür" - trotzdem schließe er nicht aus, dass man es unterstützen werde. (Text: APA, Red.)