Wie kann man es besser machen?

Medizin-Studium und Ärzte-Ausbildung

Kürzer, attraktiver, besser - so wünschen sich viele Medizin-Studium und die Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte. Diskutiert wird über die Abschaffung des Turnus, über eine "Teil-Approbation" oder über einen "Facharzt für Allgemeinmedizin".

Die Ausbildung für Ärztinnen und Ärzte wollen einige reformiert sehen - so auch die zuständige Politik: Gesundheitsminister Alois Stöger und Wissenschaftsministerin Beatrix Karl.

"Es herrscht doch Einigkeit darüber, dass es insgesamt darum geht, den Arztberuf insgesamt zu attraktivieren. Zur Attraktivierung gehört auch die Verkürzung der Ausbildungszeit", sagt Wissenschaftsministerin Beatrix Karl.

Vorschlag: klinisch-praktisches Jahr

Ministerin Karl hat immer wieder ein "klinisch-praktisches Jahr" im Zuge des Studiums vorgeschlagen - es könnte den derzeitigen Turnus von drei Jahren nach dem Studium ersetzen und zu einer "Teil-Approbation" führen - was allerdings heftig umstritten ist.

Dann würde bereits der Studienabschluss zur eigenständigen Arbeit an Patientinnen befähigen; die Ärztekammer beispielsweise spricht von "Schmalspur-Medizinern", "Ärzteproletariat" und "medizinischen Arbeitssklaven" Zitat Ende.

Vorschlag: gemeinsames Praxisjahr

Minister Stöger wiederum schlägt ein gemeinsames Praxisjahr in Chirurgie, Innerer Medizin und Notfallmedizin für alle Medizinerinnen und Mediziner am Beginn des Turnus vor - derzeit muss ja ein Turnus nur für die Ausbildung zur Allgemeinmedizin absolviert werden, aber nicht zwingend für die Facharztausbildung.

Vorschlag: Facharzt für Allgemeinmedizin

Abgesehen von der Reform des Turnus-Systems ist die zweite Reform-Operation die Aufwertung der Allgemeinmedizin. Viele wünschen sich einen "Facharzt" statt des bisherigen praktischen Arztes, doch das sei rechtlich problematisch, wie Gerhard Aigner vom Gesundheitsministerium ausführt: "Wir haben eine Sonderfachbeschränkung von Fachärzten. Schaffe ich ein Sonderfach, dann ist der Sonderfacharzt für Allgemeinmedizin auf die Allgemeinmedizin beschränkt."

Mit all den rechtlichen und praktischen Fragen zur Reform der Medizin-Ausbildung wird nun eine Arbeitsgruppe von Gesundheits- und Wissenschaftsministerium beauftragt.