Physische und psychisch unter Druck

Belastungen am Arbeitsplatz

Die Österreichische Akademie für Arbeitsmedizin hat nun eine Studie veröffentlicht, wonach sich die meisten Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine bessere arbeitsmedizinische Betreuung am Arbeitsplatz wünschen.

Jede dritte Invaliditätspension erfolgt aufgrund einer psychischen Erkrankung. Den Staat kostet das umgerechnet 120 Millionen Euro, sagt Stefan Bayer, Präsident der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin:

"Wenn sie sich das anschauen, haben wir jährlich einen Zugang von 10.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die aus psychischen Gründen in Invaliditätspension gehen. Zwischen 51 und 59 Jahren, das ist um neun bzw. elf Jahre früher, als es das gesetzliche Pensionsalter eigentlich zulässt."

Bereits kleine Unternehmen würden sich eine ganzheitliche arbeitsmedizinische Betreuung wünschen. Das hat eine Studie des Marktforschungsinstituts SPECTRA ergeben.

"71 Prozent der Unternehmer haben eine ganzheitliche arbeitsmedizinische Versorgung gefordert. In Großbetrieben, also Betrieben über 50 Mitarbeiter waren es sogar 80 Prozent, der Arbeitgeber. Aber auch vier von fünf Arbeitnehmern fordern heute eine ganzheitliche arbeitsmedizinische Versorgung", sagt Bayer.

Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner sollen körperliche und psychische Schwächen frühzeitig erkennen und präventiv behandeln. Langfristig soll sich das auch positiv auf das Betriebsklima auswirken.