30 Jahre nach "Tron"
Digitale Gladiatorenkämpfe
Disneys Film "Tron" aus dem Jahr 1982 gilt heute als Pionierarbeit für computergenerierte Bilderwelten. Kein Wunder, spielen doch Teile der Handlung selbst in einer virtuellen Welt, in die ein Computerprogrammierer hineingezogen wird. Mit "Tron Legacy" legen die Disney-Studios nun eine Fortsetzung des Klassikers vor.
8. April 2017, 21:58
Kultur aktuell, 27.01.2011
Der Programmierer Kevin Flynn verschwindet auf mysteriöse Weise. Das ist mehr als zwei Jahrzehnte her, sein Sohn Sam trauert und hofft, ihn wieder finden zu können. Der Vater hat einst als Programmierer eine virtuelle Welt erschaffen, in der Computerprogramme in Menschengestalt zum Leben erweckt werden. Schließlich wurde er selbst Teil dieser virtuellen Welt und genau dort muss der Sohn nun seine Suche beginnen, freilich sind da jede Menge Abenteuer zu überstehen, digitale Gladiatorenkämpfe etwa.
Gut gegen Böse
Die Sache mit realer und virtueller Welt erweist sich nur vordergründig als kompliziert und ist letztlich ziemlich simpel: Ist man als Kinozuseher einmal im Cyber-Universum, sind die Konflikte genauso banal wie in der wirklichen Welt. Gut gegen Böse lautet das Match, Vater und Sohn kämpfen gegen eine digitale Übermacht, um das virtuelle Reich, in dem sie gefangen sind, wieder verlassen zu können. Es gehe in diesem Film darum, "wie man menschliche Beziehungen in einer digitalen Welt aufbauen kann", so Regisseur Joseph Kosinski.
Kühle Architektur
Die Handlung ist in "Tron Legacy" aber ohnehin nur zweitrangig, es dominieren, wie schon im Original aus dem Jahr 1982, die visuellen Effekte. Kühle Architektur mit vielen Glas- und Spiegeloberflächen, selbst Zierde-Äpfel sind hier aus hochglanzpoliertem Stahl, eine virtuelle Welt in düsteren Grauschattierungen, coole Outfits in Neopren-Ästhetik mit Lichtmarkierungen, Lichtspiele also wörtlich genommen.
Computerprogramme, die sich verselbständigen und sich gegen ihre Schöpfer richten, der Cyberspace als Überwachungsstaat, Geister, die man ruft und dann nicht mehr los wird - immerhin in Ansätzen findet hier auch eine Problematisierung digitaler Allmächtigkeit statt. Dennoch erweist sich "Tron Legacy" vor allem als Leistungsschau für futuristisches Design.
