Schule: Internet als Lehrstoff

8. April 2017, 21:58

Was ist wahr, was ist falsch

Online-Plattformen ersetzen Mitteilungshefte, Gruppenarbeiten werden über Facebook koordiniert - die mögliche Schule der Zukunft ist in Pilotprojekten bereits verwirklicht. Bevor es aber generell so weit kommt, müssen die Schüler noch viel lernen. Vor allem, wie sie richtige von falschen Informationen im Netz unterscheiden können - was schon beim Hausübung Machen und Zusammenstellen von Referaten beginnt, sagt Bernhard Jungwirth von der Initiative Safer Internet: "Besonders betonen möchte ich auch diesen Punkt Glaubwürdigkeit von Online-Inhalten, nämlich die Kompetenz und Fähigkeit einschätzen zu können: Was ist wahr, was ist falsch im Internet. Und das ist ein Schlüsselbereich der Medienkompetenz, wenn man so will, wo es nicht nur um die technischen Nutzungsbedingungen geht, sondern genau um dieses kritische Hinterfragen und Reflektieren."

Verankerung in Lehrplänen

Quer durch alle Unterrichtsfächer sollen die Schüler diese Medienkompetenz erwerben und digital fit werden. Heidrun Strohmeyer, Leiterin des IT-Bereiches im Unterrichtsministerium, möchte Änderungen in den Lehrplänen durchsetzen, damit die Schüler ihre eigenen Daten schützen und die Glaubwürdigkeit von Informationen überprüfen: "Bei den digitalen Kompetenzen haben wir jetzt auch Standards definiert. Zum Beispiel für die achte Schulstufe." Mit der Verankerung der Inhalte in den Lehrplänen werde auch eine Verbindlichkeit geschaffen, damit die Lehrer dann auch im Unterricht diese Fragestellungen thematisieren, so Strohmeyer. Dass Schüler diese digitalen Standards beherrschen, soll auch Teil der von Unterrichtsministerin Ministerinnen Claudia Schmied (SPÖ) und Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) geplanten Mittleren Reife sein.