Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden

Umweltanalytik

Chemie wird häufig mit Gefahren für die Umwelt verbunden. Doch chemische Analysemethoden helfen auch, Umweltgefahren zu identifizieren und zu beseitigen.

Im heurigen Jahr der Chemie geben jeden Montag Expertinnen und Experten der Fakultät für Chemie an der Universität Wien Antworten auf Fragen zur Chemie. Heute ist dies Margit Cichna-Markl zur Frage, welche Rolle denn Chemie in der Umweltanalyse spielt.

"Es gibt eine Vielzahl von chemischen Verbindungen, die in der Umwelt vorkommen können. Man weiß, dass mancher dieser Substanzen toxisch sind. Es ist notwendig diese Substanzen zu identifizieren und eine Information über ihre Toxizität zu erhalten. Aber auch wenn eine Substanz ein noch so großes toxisches Potential besitzt, ein Gesundheitsrisiko für Menschen besteht nur dann, wenn man der Substanz ausgesetzt ist. Erst wenn man weiß, wer welchem Schadstoff, in welcher Konzentration ausgesetzt ist, kann man die Größe des realistischen Risikos abschätzen. Um diese Expositionsdaten zu erhalten müssen chemische Analysen durchgeführt werden. Dazu bestimmt man die Konzentration der Schadstoffe in Umweltkomponenten wie Luft, Boden und Wasser. Für eine Reihe von Verbindungen sind bereits Grenzwerte erstellt worden, ihre Einhaltung kann natürlich wiederrum nur durch präzise, chemische Analysen überwacht werden."

Was wird dabei konkret untersucht?

"Es sind verschiedene Substanzklassen von Interesse. Besonders problematisch sind persistente Verbindungen, dass sind Verbindungen, die schlecht wasserlöslich sind, sehr langsam abgebaut werden und sich daher in verschiedenen Kompartinenten, wie zum Beispiel im Boden anreichern können. In den letzten zehn Jahren hat man entdeckt, dass es Substanzen gibt, die bisher nicht diskutierte vielfältige Schadwirkungen verursachen können. Das sind sogenannte endokrin wirksame Verbindungen. Diese Verbindungen können den Hormonhaushalt von Menschen und Tieren stören, sie sind daher heute einer der Schwerpunkte, auch unserer, aktuellen Forschung", sagt Margit Cichna-Markl.

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Universität Wien - Fakultät für Chemie