Tote bei Zusammenstößen

Weiter Unruhen in arabischen Staaten

Nach dem Sturz von Hosni Mubarak sind am Montag in Bahrain, Jemen und im Iran Regimegegner auf die Straße gegangen. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften wurde im Iran und in Bahrain jeweils mindestens ein Mensch getötet.

Morgenjournal, 15.02.2011

Tausende in Irans Hauptstadt

In Teheran war es trotz eines massiven Polizeiaufgebots mehreren tausend Demonstranten gelungen, sich an mehreren Plätzen der Hauptstadt zu versammeln. Erst war es ruhig, dann riefen die Demonstranten in Sprechchören den Namen des Oppositionsführers Hossein Moussavi. Moussavi wurde Montagfrüh mit anderen unter Hausarrest gestellt. Als sich immer mehr Menschen versammelten, griffen Spezialeinheiten der Polizei mit Tränengas und Paintball-Geschoßen zur späteren Identifizierung ein. Ein Demonstrant soll bei den Zusammenstößen ums Leben gekommen sein.

Umgehende Reaktion Washingtons

Diesmal haben die USA sofort reagiert. In einer Stellungnahme hat US-Außenministerin Hillary Clinton gemeint, das iranische Volk hätte ein Anrecht auf die gleichen Rechte wie sie das ägyptische Volk.

Ein Toter in Bahrein

Zu heftigen Zusammenstößen kam es ebenfalls in Bahrain. Auch dort hat es ein Todesopfer gegeben. In Bahrain will das Volk nicht die Monarchie stürzen, in ihren Forderungen möchten die Menschen mehr Freiheit und Veränderungen in der Regierung. Die Sicherheitskräfte hinderten die Demonstranten mit Tränengas und Gummi-Geschossen daran, sich auf dem Hauptplatz von Manama zu versammeln. Später wurde die Innenstadt mit Panzerfahrzeugen blockiert.

Gegendemonstration in Sanaa

Im Jemen verliefen die Demonstrationen etwas friedlicher. Ungefähr tausend Menschen gingen in der Hauptstadt Sanaa auf die Straße. Unter ihnen viele Anwälte in ihren schwarzen Roben. Doch trotz einer Gegendemonstration von Anhängern von Präsident Saleh verlief die Demonstration friedlich. Am Sonntag war eine ähnliche Kundgebung von der Polizei mit Schlagstöcken auseinander getrieben worden.

Algerien: Aufruf für Sonntag

Die Nächste Kundgebung ist kommenden Samstag in Algerien geplant. Die Opposition bestehend aus Menschenrechtsaktivisten, Gewerkschaften, Anwälten und Studenten hat zu einer Demonstration gegen das Regime von Präsident Bouteflika aufgerufen.

Protest auch in Kuwait

Und in Kuwait hat die gut organisierte Opposition, die auch im Parlament vertreten ist, für den 8. März zu Kundgebungen aufgerufen. Sie verlangt eine große Regierungsumbildung. In Kuweit wird aber der Emir nicht in Frage gestellt.

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