Schmied (SPÖ) sieht Konsens mit ÖVP
Sitzenbleiben wird abgeschafft
Das Sitzenbleiben in der Schule soll beginnend ab dem kommenden Schuljahr abgeschafft werden. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) sieht dabei nach eigenen Worten die ÖVP mit Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) "an Bord".
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 18.02.2011
Stufenplan für 800 Schulen
Schon ab nächstem Jahr soll das Sitzenbleiben in der Schule der Vergangenheit angehören, kündigt Unterrichtsministerin Schmied in der ZIB 24 an: "Ab 2012 in einem Stufenplan. Es sind ja 800 Schulen betroffen. Aber das nehmen wir uns vor." Wer ein "nicht genügend" im Zeugnis hat, soll künftig nicht mehr das gesamte Schuljahr wiederholen, sondern nur das eine Fach. Das neue Modell soll sowohl für die AHS-Oberstufe gelten als auch für die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen. Der Koalitionspartner ÖVP habe bereits seine Zustimmung gegeben, sagt Schmied. Es habe bereits Gespräche mit Beatrix Karl gegeben. Das Projekt stehe "erfreulicherweise" auch im ÖVP-Konzept.
Von Experten empfohlen
Die Regierungsparteien folgen damit den Empfehlungen mehrerer Bildungsexperten, diese haben nach dem Pisa-Debakel das sitzenbleiben als wirkungslos, unpädagogisch und teuer kritisiert.
"Nur noch das letzte Mittel"
Wissenschaftsministerin Karl erklärte bereits gestern in einer Aussendung, sitzenbleiben sollte künftig nur die absolute Ausnahme sein, wenn alle anderen fördermaßnahmen nicht greifen: "Durch gezielte Förderung von schwächeren Schülerinnen und Schülern soll Sitzenbleiben zum Ausnahmefall werden und nur noch das letzte Mittel sein, wenn entsprechende Fördermaßnahmen nicht greifen", so Karl. "Wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden und Unterrichtsministerin Schmied einen konkreten Vorschlag vorlegt, sind wir grundsätzlich diskussionsbereit und dann werden politische Gespräche der Parteien ein Ergebnis bringen", erklärte Karl laut Aussendung.