ORF hat "beste Redaktion"

Journalistenpreise 2010

Am Mittwoch, 23. Februar 2011 hat die Medienfachzeitschrift "Der Österreichische Journalist" die Preise für die besten Journalistinnen und Journalisten des Landes verliehen. Andreas Koller ist Journalist des Jahres. Als beste journalistische Redaktion des Landes wurde die Redaktion des ORF ausgezeichnet.

Vergeben wurden die Preise durch eine Jury aus den Bereichen Medienkritik und Medienmanagement - ergänzt durch die jeweiligen Preisträgerinnen und Preisträger des Vorjahres.

Kultur aktuell, 24.02.2011

Qualitätsjournalismus bedroht

Die Redaktion des ORF ist die beste journalistische Redaktion des Landes, so das Urteil der Jury - gemeint sind damit vor allem die Redaktionen des Aktuellen Dienstes im Hörfunk und Fernsehen, die Qualitätsjournalismus im öffentlich rechtlichen Auftrag liefern.

Ein nicht immer einfaches Unterfangen, woran der Laudator und langjährige ORF-Angehörige Roland Machatschke erinnerte: "Qualitätsjournalismus kostet Geld. Qualitätsjournalismus ist auf Grund der wirtschaftlichen Situation bedroht. Aber Qualitätsjournalismus ist eines der Fundamente, auf denen ein Medienunternehmen wie der ORF beruht."

Public Value

Ein wesentlicher Teil dieser journalistischen Qualität besteht in der außenpolitischen Berichterstattung, gerade in den letzten Tagen und Wochen, meinte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz: "Wir haben eine Umfrage gemacht: 85 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben aus den ORF-Fernseh- und Radioprogrammen wesentliche Informationen zu den Ereignissen in Ägypten bezogen. Unser Korrespondentennetz ist ein ganz wichtiger Teil des öffentlich-rechtlichen Auftrages, des Public Value, den wir versuchen jeden Tag herzustellen."

Treiber erhielt Preis für Lebenswerk

Den Preis für sein Lebenswerk erhielt der langjährige Ö1 Chef Alfred Treiber, der den Sender von 1995 bis 2010 leitete. Der Laudator, der ehemalige ORF-Generalintendant Gerhard Weis, sieht Treibers Verdienste auch in einem persönlichen Zusammenhang: "Alfred Treiber war nie angepasst, er ist stets gegen den Strom geschwommen, er ist sich selbst stets treu geblieben - und auch das ist eine, vielleicht sogar die entscheidende Lebensleistung."

Als Kulturjournalist des Jahres wurde Frido Hütter von der "Kleinen Zeitung" ausgezeichnet, bereits zum fünften Mal hintereinander. Das war selbst dem Preisträger zu viel der Ehre: "Ich bin mir vollkommen bewusst, dass es als die exzessivste Form von Eitelkeit ausgelegt werden kann, wenn man sich wünscht, einen Preis nicht zu bekommen. Dieses Risiko muss ich nehmen. Ich bitte darum, mich für die Kür der nächsten Preise - vielleicht ab 65 wieder - von der Longlist herunter zu nehmen."

Investigativer Journalist des Jahres

Zum Journalisten des Jahres wurde übrigens Andreas Koller von den "Salzburger Nachrichten" gekürt, als bester investigativer Journalist des Landes gilt Florian Klenk von der Wiener Stadtzeitung "Falter".

Textfassung: Rainer Elstner

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