Folge der neuen Kindergeldvarianten

Immer öfter: Papa bleibt beim Kind

Die zwei neuen Kurzvarianten für das Kinderbetreuungsgeld werden immer mehr angenommen - mittlerweile bereits für etwa jedes sechste Kind. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Familienstaatssekretariats. Bei diesen Kurzvarianten steigt auch die Väterbeteiligung. Wenn die Väter zumindest zwei Monate beim Kind bleiben, gibt es insgesamt 14 Monate Kinderbetreuungsgeld.

Morgenjournal, 05.03.2010

Bis zu zehn Prozent

Immer mehr Väter sind bereit, auch bei ihrem Kind oder ihren Kindern zu Hause zu bleiben. Das zeigen die aktuellen Zahlen über das Kinderbetreuungsgeld. Familienstaatssekretärin Verena Remler (ÖVP): "Die Väterbeteiligung steigt bei allen Kindergeldvarianten. Der Trend stimmt." Vor allem die beiden seit Anfang 2010 möglichen Varianten von bis zu 14 Monaten Kindergeld werden gut angenommen. "Man sieht, dass sich die Väterbeteiligung in der Kinderbetreuung in die richtige Richtung entwickelt. Wir liegen bei den beiden Kurzvarianten bereits über zehn Prozent." Die Pauschalvariante, die bis zu 14 Mal 1.000 Euro vorsieht, liegt bei Vätern etwas besser.

Langvarianten am beliebtesten

Bei beiden Elternteilen zusammen schneidet das einkommensabhängige Kindergeld deutlich besser ab: Fast 10.000 Mal wird dieses Kindergeldmodell gewählt. Am beliebtesten sind allerdings noch immer die beiden längsten Modelle von bis zu 36 bzw. 24 Monaten Kindergeldbezug. Mehr als drei Viertel der Eltern entscheiden sich für diese lange Bezugsdauer, im Verhältnis zur Menge ist bei diesen beiden Modellen auch die Väter-Beteiligung am geringsten.

Verena Remler sagt, derzeit werde das System evaluiert, also überprüft und bewertet: "Wir werden dann schauen, wie weit man mit den jetzigen Varianten kommt und dann uns genau überlegen, welche Maßnahmen wir setzen können, um die Varianten zu verbessern, damit wir eine nachhaltige Steigerung der Väterbeteiligung erzielen können."

Bezieher-Zahl halbiert

Ein Kuriosum zeigt bei der jüngsten Auswertung der Kindergelddaten: Mitte Februar haben knapp 77.000 Mütter oder Väter Kindergeld bezogen, vor fünf Monaten waren es noch fast doppelt so viele. Der Grund laut Familienstaatssekretärin: "Durch die Einführung der Kurzvarianten kam es zu kürzeren Bezugsdauern und dadurch zum früheren Herausfallen dieser Fälle aus der Statistik", sagt Familienstaatssekretärin Verena Remler. Im Herbst könnte es die nächste Änderungen beim Kinderbetreuungsgeld geben, wenn die Evaluierung ausgewertet sei.