Wie funktionieren Frühwarnsysteme?

Erdbeben und Tsunami

Auf das schwere Erdbeben heute Früh im Nordosten Japans folgte ein Tsunami. Seit dem folgenschweren Tsunami in Süd-Ost-Asien im Jahr 2004 mit 230.000 Toten werden weltweit Frühwarnsysteme auf- und ausgebaut. Wie funktionieren diese Systeme?

Neun Minuten nach dem Erdbeben in Japan schickte das Pazifik-Frühwarnsystem eine Tsunami-Alarmmeldung aus. Dieses Warnsystem, mit der Zentrale auf Hawaii und betrieben von einer US-amerikanischen Behörde, ist nur eines von mehreren: So gibt es zwei für den Indischen Ozean, wovon eines mit Unterstützung Deutschlands nach dem verheerenden Tsunami im Jahr 2004 aufgebaut worden ist: es basiert auf verschiedenen Erdbeben-Sensoren; auf Druckmessungen am Ozeanboden; auf Daten über Meeresspiegel und Wellen, die große Bojen im Ozean liefern; sowie auf GPS-Daten.

Japan hat eigenes Frühwarnsystem

Japan, als eines der am schwersten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt, hat ein eigenes Frühwarnsystem für Erdbeben und Tsunamis, aufgebaut, über Jahre hinweg. Es misst bereits erste Erschütterungen, sogenannte P-Wellen, bevor ihnen die möglicherweise zerstörerischen Erdbeben-Wellen folgen. Der Erdbeben-Experte Wolfgang Lenhardt von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien: "Das bedeutet, dass Bebenstationen auf dem Festland und im Ozean Bebenwellen aufzeichnen, die von den Erdbeben ausgesandt werden."

Die Daten werden gesammelt und mit Satelliten-Daten verknüpft. "Das passiert automatisch, trotzdem dauert es etwa fünf bis zehn Minuten, und dann können erst die Daten weitergegeben werden, an die Zivilschutzeinheiten und es wird Alarm ausgelöst. Im unmittelbaren Nahbereich kann man nichts tun, da ist die Bebenwelle zu schnell da, der Tsunami ist auch zu schnell da. Aber im Ausmaß von 100 bis 200 Kilometeren, da wirkt das dann bereits", erklärt Lenhardt.

Eine kostspielige Technik

Entscheidend dafür, dass Warn-Systeme für Erdbeben und Tsunamis wirksam sind, ist nicht nur die technische Ausgefeiltheit sondern auch dass die Informationen und Warnungen die Bevölkerung erreichen. Beides kostet Geld - Geld das viele Staaten nicht haben.