Neue Technik liefert Information in Echtzeit
Vorhersagen von Umweltkatastrophen
Trockenheit, Dürre, Regenfälle und Überflutungen - In Zeiten des Klimawandels haben Forscherinnen und Forscher der TU Wien neue Technologien entwickelt, die den Boden auf seine Feuchtigkeit untersuchen und damit Umweltkatastrophen vorhersagen können.
8. April 2017, 21:58
Der Wassergehalt des Bodens ist gerade bei Überflutungen wie jenen in Pakistan oder Australien extrem wichtig. Denn wenn der Boden besonders feucht ist, kann er bei schweren Regenfällen kein Wasser mehr aufnehmen, die Gefahr einer Überflutung steigt.
Satellitenmessungen können Aufschluss geben, wo das der Fall ist und der Bevölkerung schnelle Informationen liefern, die in manchen Fällen lebensrettend sein können.
Information in Echtzeit
Diese Informationen kann eine neue Technologie liefern, die von Forscherinnen und Forschern der TU Wien mitentwickelt wurde, sagt Wolfgang Wagner vom Institut für Photogrammetrie und Fernkunde.
"Wir versuchen die Information viel besser, also in Echtzeit wiederzugeben, sodass zum Beispiel auch die lokale Bevölkerung mit ihren iPads diese Information bekommen könnte, und damit viel besser wüsste wo tatsächlich etwas passiert. Also, diese Echtzeitinformation, um der lokalen Bevölkerung und auch den Hilfskräften besser und effektiver zu helfen, ist extrem wichtig."
Rückstreuung des Wassergehaltes messen
An Satelliten sind Radarinstrumente, so groß wie Autobusse, befestigt, die mittels Mikrowellen den Wassergehalt der Erdoberfläche eruieren. Ähnlich wie bei einem normalen Mikrowellenherd, werden auch hier die Wassermoleküle des Bodens in Bewegung gesetzt und durch die Rückstreuung der Wassergehalt gemessen.
Die Forscherinnen und Forscher der TU Wien können diese Berechnungen nun beschleunigen, sodass innerhalb von drei Stunden Daten vorliegen, die für jedermann, vor allem aber für die Organisationen und NGOs in den betroffenen Gebieten, zugänglich sind.