Laufzeiten-Verlängerung der AKW wird ausgesetzt
Meinungsumschwung in Deutschland
Die Ereignisse in Japan haben nun auch konkrete Auswirkungen auf die Atompolitik in Deutschland: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag bekannt gegeben, dass die Verlängerung der Laufzeiten der deutschen Atommeiler für drei Monate ausgesetzt wird. Das bedeutet auch, dass jetzt zwei Atomkraftwerke vorübergehend vom Netz genommen werden.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 14.03.2011
Sicherheitsprüfung der AKW
Deutschland könne auf die Atomkraft als Brückentechnologie noch nicht verzichten, so die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Jedoch werden nun die 17 deutschen Atomkraftwerke einer eingehenden Sicherheitsprüfung unterzogen: "Es gibt bei dieser Sicherheitsprüfung keine Tabus. Genau aus diesem Grund werden wir die erst kürzlich beschlossene Verlängerung der Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke aussetzen und zwar für drei Monate."
Zwei AKW werden abgeschaltet
Durch das Moratorium werden nun, nach den entsprechenden Gesprächen mit den Betreibern, die Kraftwerke Biblis A in Hessen und Neckarwestheim 1 in Baden Württemberg einstweilen vom Netz genommen. Die beiden AKW hätten, nach dem ursprünglich von Rot Grün beschlossenen Atomausstieg, bereits Anfang des Jahres abgeschaltet werden sollen. Ob sie nach den drei Monaten wieder ans Netz gehen werden, ist unklar. Vizekanzler und Außenminister Guido Westerwelle: "Das Moratorium ist keine Vertagung, sondern das Moratorium ändert die Dinge. Wir müssen nachdem was wir in Japan gesehen haben die Risikoanalyse für Deutschland erneut vornehmen."
Kritik der Opposition
Die Opposition kritisiert, dass unklar sei, was mit dem Moratorium gemeint sei und wirft der Koalition vor, sich dadurch nur über die anstehenden Landtagswahlen hinweg retten zu wollen.