Explosion in Reaktor 2, Brand in Reaktor 4
Dramatische Ereignisse im AKW Fukushima
Die Lage im Atomkraftwerk Fukushima ist in den vergangenen Stunden außer Kontrolle geraten. In Reaktor 2 zu einer Explosion gekommen, ein Brand in Reaktor 4 konnte nach Behördenangaben wenig später gelöscht werden. Die Radioaktivität soll in der Gegend rund um das Kraftwerk um das 400-fache überschritten sein. Eine radioaktive Wolke ist am Weg nach Tokio.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 15.03.2011
Regierung gibt hohes Risiko zu
Die Lage rund um das Atomkraftwerk Fukushima wird immer gefährlicher. Der japanische Ministerpräsident Naoto Kann sagt heute in einer Pressekonferenz, es gebe rund um das AKW deutlich erhöhte Radioaktivität: "Ich fordere die Bevölkerung auf, im Umkreis von zwanzig bis dreißig Kilometern auf, in ihren Häusern zu bleiben. Es besteht ein hohes Risiko, dass weitere Radioaktivität von diesem Reaktor freigesetzt werden könnte. Ich bitte das japanische Volk, ruhig zu bleiben."
Regierungssprecher Yukio Edano ergänzt: "Die Gefahr eines Lecks im Atomkraftwerk steigt. Es besteht ein hohes Risiko, dass weitere Radioaktivität von diesen Reaktoren freigesetzt werden könnte."
400-fache Überschreitung des Grenzwertes
In einzelnen Bereichen des Atomkraftwerks wurden bereits 400 Millisievert gemessen, das übersteige den Grenzwert der Strahlenbelastung für ein Jahr um das vierhundertfache, schreibt die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Feuer ausgebrochen
In Reaktorblock vier des AKW Fukushima ist heute außerdem ein Feuer ausgebrochen, das aber offenbar gelöscht werden konnte. In den Blöcken eins und zwei wird weiterhin Wasser zugeleitet, um die überhitzen Brennstäbe zu kühlen.
Morgenjournal, 15.03.2011
Österreichs Botschafterin in Japan Jutta Stefan-Bastl berichtet am Telefon über ihre Eindrücke.
Radioaktive Wolke auf dem Weg nach Tokio
Die Stadt Fukushima in der Nähe des Atomkraftwerks gleicht einer Geisterstadt. Alles ist still, keine Menschen sind auf den Straßen. Mittlerweile soll nach Erkenntnissen der französischen Botschaft in Tokio eine radioaktive Wolke auf den Weg über die japanische Hauptstadt sein. Sie könnte Tokio in etwa zehn Stunden erreichen.
Morgenjournal, 15.03.2011
ORF-Korrspondent Martin Fritz verlässt Tokio und spricht am Telefon über die Lage