Aber: Freiwillig und ohne Sanktionen
Regierung beschließt heute Frauenquote
Die Regierungsparteien werden im heutigen Ministerrat eine Frauenquote beschließen. Die Aufsichtsräte staatsnaher Betriebe müssen künftig zu einem Teil mit Frauen besetzt sein, allderdings beträgt die Quote lediglich 35 Prozent und ist erst bis 2018 zu erfüllen. Sanktionen für säumige Unternehmen sind nicht vorgesehen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 15.03.2011
35 Prozent Frauen in Aufsichtsräten
Die Frauenquote wird stufenweise eingeführt.
Bis Ende 2013 soll der Frauenanteil in den Aufsichtsräten 25 Prozent ausmachen, bis 2018 dann 35 Prozent. Diese Zahl war bis zuletzt umstritten und ist ein Kompromiss zwischen SPÖ- und ÖVP-Forderung.
Nur staatliche und staatsnahe Unternehmen
Die Quote gilt künftig für staatliche und staatsnahe Unternehmen, rund 60 an der Zahl, und da nur für die Aufsichtsräte. Aber: Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner von der ÖVP verweist auf die erhoffte Vorbildwirkung.
Keine Sanktionen
Die Frauenquote wird als Selbstverpflichtung für die Unternehmen eingeführt. Das heißt, Unternehmen, die die Quote nicht einhalten, haben keine Sanktionen zu befürchten. Die Betriebe müssen aber zumindest Bericht erstatten, ob sie die Quote einhalten.
Keine Vorgaben für private Unternehmen
Für private Unternehmen wird keine Frauenquote eingeführt. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ begründet das so: "Wir verpflichten uns als Bund. Ich kann private Unternehmen nicht verpflichten. Sie können aber sicher seine, dass ich sofort mit Maßnahmen beginnen werde, um die Privatwirtschaft von der Quote zu überzeugen."
Heinisch-Hosek: Große Unternehmen überzeugen
Das heißt: Ähnlich wie EU-Kommissarin Viviane Reding will nun auch Heinisch-Hosek vor allem mit großen privaten Unternehmen Gespräche führen darüber, was sie zu tun gedenken, um den Frauenanteil an der Spitze zu steigern.