Gefährliche Windverhältnisse für Tokio

Weitere Explosion in Fukushima: Hülle leck?

Eine weitere Explosion und ein neuer Brand im Krisen-Atomkraftwerk Fukushima machen die Lage immer gefährlicher. Die radioaktive Strahlung in der Umgebung steigt dramatisch, zudem weht der Wind die radioaktive Strahlung Richtung Tokio. Neuesten Meldungen zufolge ist auch in den Reaktoren 5 und 6 die Kühlung defekt.

Morgenjournal, 15.03.2011

Atom- und Risikoexperte Wolfgang Kromp: Es geht in Richtung eines Super-GAU.

Morgenjournal, 15.03.2011

Experte Kromp zur Situation der Arbeiter im AKW

Personal evakuieren

Kromp fürchtet, dass der Aufenthalt in und um das Atomkraftwerk langsam unmöglich werde. Das Personal im Atomkraftwerk müsse auch evakuiert werden. Damit lasse sich dann eine Kernschmelze nicht mehr weiter aufhalten.

Reaktor 2: Radioaktivität tritt aus

Die Situation ist dramatisch. Nach einer Explosion ist der zweite Reaktor in Fukushima offenbar leck. Radioaktivität tritt aus, vermutlich ist es zuvor auch zu einer Kernschmelze gekommen. Beim vierten, bereits vor dem Beben stillgelegten, Reaktor hat ein Lager mit alten Brennstäben gebrannt, auch von dort wurde starke Radioaktivität freigesetzt, wie Japan der internationalen Atomenergieorganisation in Wien gemeldet hat.

Sperrgebiet errichtet

Inzwischen gilt ein Areal im Umkreis von 30 Kilometern um Fukushima als Sperrgebiet, das von allen Menschen verlassen werden muss. Außerdem herrscht im betroffenen Gebiet ein Überflugsverbot.

Morgenjournal, 15.03.2011

Strahlung nach Tokio

Die Strahlung in Fukushima ist sehr hoch, gesundheitsgefährdend, sagt die japanische Regierung. Dazu hat der Wind gedreht und bringt Radioaktivität auch in die Hauptstadt Tokio. Dort hat man bereits erhöhte Strahlenwerte festgestellt. Weil Regen und Schnee erwartet werden, könnte die Strahlung über Tokio auch noch ausgewaschen werden - dann setzt sie sich am Boden ab.

Auch in Russland erhöhte Werte

Selbst im fernen Osten Russlands hat man leicht erhöhte Strahlung festgestellt, allerdings noch innerhalb aller Grenzwerte, also noch lange nicht gesundheitsgefährdend.

Morgenjournal, 15.03.2011