Krebserkrankungen als Langzeitfolgen
Gesundheitsgefährdende Strahlung
Radioaktive Strahlung kann äußerst gefährlich sein: von akuten schweren Verletzungen bis hin zu möglichen Spät- und Langzeitfolgen wie etwa bestimmten Krebsarten. Mögliche Gesundheitsschäden hängen davon ab, wie lange, wie intensiv und mit welcher Art von Strahlung ein Mensch in Berührung gekommen ist.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 15.03.2011
Jod 131 kann Krebs verursachen
Radioaktive Strahlung ist unsichtbar, geruchlos und geschmacklos - aber keinesfalls wirkungslos. Jod, Cäsium, Strontium und Plutonium - vor allem diese Stoffe gelten als gefährlich bzw. ihre radioaktiven Isotope, wie Jod 131. Es wird vor allem von der Schilddrüse aufgenommen und kann Krebs verursachen. Auch Cäsium 137 lagert sich in der Schilddrüse ein, sowie in Muskeln und Nieren. Es kann über Abluft oder Abwasser aus einem Atomkraftwerk gelangen, wird von Tieren und Pflanzen aufgenommen und gelangt derart in Milch, Fleisch oder Fisch.
Plutonium ist radioaktiv und hochgiftig
Nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl vor 25 Jahren waren besonders Pilze mit Cäsium 137 belastet. Weitere Stoffe, die - je nach Reaktortyp - freigesetzt werden können, sind radioaktives Strontium. Es kann sich in den Knochen ablagern, das Knochenmark schädigen und wird ebenfalls mit Krebs in Zusammenhang gebracht. Und Plutonium, das laut Greenpeace im Reaktor 3 in Fukushima 1 verwendet wurde, ist nicht nur radioaktiv sondern auch hochgiftig. Und bleibt zudem lange aktiv - mit einer Halbwertszeit von 24.000 Jahren. Nach dieser Zeit ist erst die Hälfte der Radioaktivität abgeklungen.
Fukushima: 400 Millisievert gemessen
Grundsätzliches zur Radioaktivität: Um radioaktive Strahlung und ihren Schaden für Mensch und Tier einordnen zu können, ist vor allem das Maß Sievert entscheidend: Nach japanischen Angaben wurden in Fukushima Werte von 400 Millisievert pro Stunde gemessen. Eine Strahlenbelastung von 350 Millisievert war in Tschernobyl für die Behörden Anlass, die Menschen aus den betroffenen Gegenden in Sicherheit zu bringen.