Jod in Gemüse und Trinkwasser
Radioaktivität: Messwerte steigen
Die Einsatzkräfte im japanischen Atomkraftwerk Fukushima setzen ihre Bemühungen fort, die beschädigten Reaktorblöcke 3 und 4 mit Wasserwerfern zu kühlen. In einem Dorf, das rund 40 Kilometer vom Kraftwerk entfernt liegt, wurde unterdessen erhöhte Radioaktivität im Trinkwasser gemessen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 21.03.2011
Kleine Fortschritte
Weiterhin wird Meerwasser in zwei Reaktorblöcke hineingespritzt, und an der Reparatur weiterer Stromleitungen inklusive Wiederherstellung der regulären Kühlsysteme wird gearbeitet. Leichte Fortschritte werden verzeichnet, in den Abklingbecken sind die Temperaturen gesunken, Dennoch ist noch völlig ungewiss, wie die Sache in Fukushima ausgeht. Im Reaktorblock drei soll der Druck wieder etwas angestiegen sein. Vorbote für Gröberes? Niemand weiß es.
Akuter Strahlentod?
Diskussionen gibt es über die Zukunft jener Arbeiter, die direkt am Kernkraftwerk Reparaturen leisten: Jeder zweite von ihnen werde den akuten Strahlentod sterben, wenn er zwölf Stunden lang so einer Strahlendosis ausgesetzt ist, vermutet ein deutscher Wissenschaftler. Die japanische Regierung sagt hingegen, jeder Arbeiter sei nur sehr kurz dort, zwanzig Minuten etwa, das begrenze die Gefahr.
Wind hat gedreht
Unterdessen wächst in der Bevölkerung weiter entfernt vom AKW die Angst vor radioaktiver Verstrahlung: Der Wind hat in den letzten Stunden vom Kraftwerk in Richtung Tokio geweht und es hat geregnet, was die eventuelle Radioaktivität verstärkt auf den Boden bringen könnte, statt sie aufs offene Meer hinauszuwehen.
Strahlung in Spinat und Wasser
Die Radioaktivität aus Fukushima belastet die Landwirtschaft in der Umgebung: In mehr als 100 Kilometer Entfernung wurde in Spinat radioaktives Jod gemessen, 27 mal mehr als der amtliche Grenzwert. Auch bei Milch wurde Strahlenbelastung festgestellt, und in der Präfektur Tokio und in weiteren Regionen wurde eine geringe Belastung des Trinkwassers mit radioaktivem Jod verzeichnet.
Bebenopferzahl steigt
Prekär ist nach wie vor die Lage für die Menschen, die beim Erdbeben und der Großen Flutwelle in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Zwischen 360.000 und 400.000 sollen sich nach wie vor in Notunterkünften aufhalten, jetzt schon zehn Tage lang. Die japanischen Behörden haben die Schätzung über die Zahl der Toten nach dem großen Beben vor wenigen Stunden erhöht: Auf 18.000 wird ihre Zahl jetzt geschätzt.
Service
Japanisches Strahlenmessnetz
Österreichisches Strahlenfrühwarnsystem
science.ORF.at - Von Cäsium bis Super-GAU
Tokyo Electric Power Company
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