SPD/SPÖ-Begehren "unrealistisch"
Mitterlehner: AKW-Ausstieg langfristig
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) ist beim Treffen der EU-Energieminister in Brüssel. Er will die AKW-Katastrophe in Japan zur Bewusstseinsbildung nützen und auf den Atomausstieg in Europa drängen. Von der sozialdemokratischen EU-Initiative für ein Anti-AKW-Volksbegehren hält er aber wenig.
8. April 2017, 21:58
"Ausstieg langfristig anstreben"
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner im Ö1 Mittagsjournal-Interview am 21.03.2011 mit Volker Obermayr
"Neuorientierung der Energiestrategie"
Als kurzfristige Maßnahme betrachtet Mitterlehner die Stresstests für europäische Atomkraftwerke. Langfristig brauche es eine Neuorientierung der Energiestrategie in Richtung alternative Energie und mehr Energieeffizienz, bis hin zum totalen Ausstieg aus der Atomenergie. "Sauberer Strom" werde dann unter Umständen auch mit höheren Preisen verbunden sein. Energie werde aber insgesamt knapper und teurer werden. Das Gute daran, laut Strasser: Je höher die Preise, umso attraktiver wird es, alternative Energieformen zu erforschen und voranzutreiben.
"Unrealistisches" SPD/SPÖ-Begehren
Ein "Problem" sieht Mitterlehner vom Anti-Atomkraft-Volksbegehren, das deutsche und österreichische Sozialdemokraten auf EU-Ebene planen. Man dürfe die Glaubwürdigkeit dessen, was machbar ist, nicht überstrapazieren. Der Bundeskanzler müsse dazu beitragen, eine gesamte Strategie in Richtung Atomausstieg zu fahren, so Mitterlehner. Es sei unrealistisch anzunehmen, dass man von heute auf morgen auf einen Knopf drücken und alle Atomkraftwerke abschalten kann. "Das sollte sich einfach jeder solide Atomgegner von der Kompetenzlage anschauen", so Strasser.