Was kann die Chemie dazu beitragen?
Trinkwasserqualität
Anlässlich des internationalen Jahr der Chemie beantworten Expertinnen und Experten der Fakultät für Chemie an der Universität Wien eine Frage zur Chemie. Heute: Daniel Kogelnig zur Frage: "Wie kann Chemie zur Verbesserung der Trinkwasserqualität beitragen?"
27. April 2017, 15:40
"Die Chemie spielt vor allem bei der Beurteilung der Trinkwasserqualität eine bedeutende Rolle. Wenn man bedenkt, dass nahezu 90 Prozent der österreichischen Haushalte an eine öffentliche Wasserversorgung angeschlossen sind, dann ist natürlich wichtig, dass das Wasser regelmäßig kontrolliert wird. Hier hilft die Chemie, durch chemisch-analytische Methoden, die Fragen zu beantworten, die hier wichtig sind. Einerseits, 'Welche Stoffe kommen im Trinkwasser vor?' und vor allem 'In welchen Konzentrationen kommen diese Stoffe vor?'. Chemikalien selbst für die Aufbereitung des Trinkwassers zu verwenden, ist meistens nicht notwendig, in manchen Fällen aber erforderlich. Sollte zum Beispiel durch die Schneeschmelze oder durch Einschwemmung von Niederschlagswasser die Zahl an Bakterien ansteigen, dann ist es schon notwendig bestimmt Chemikalien hinzu zu fügen, zum Beispiel Chlorverbindungen, um das Wasser zu desinfizieren und weiter trinkbar zu halten. In vielen Gebieten der Erde ist die Chemie aber notwendig, um das Wasser überhaupt erst trinkbar zu machen", sagt Kogelnig.
Wissen aktuell: Gibt es dafür konkrete Anwendungsbeispiele
"Ein Anwendungsbeispiel, das ich gerne nennen möchte sind die so genannten Ionenaustauscher. Ionenaustauscher sind chemisch modifizierte Materialien, die als eine Art Filter wirken. Viele Giftige Element oder Verbindungen wie Schwermetalle oder Arsen können so gegen ungiftige Stoffe ausgetauscht werden und so werden diese toxischen Stoffe auch aus dem Wasser entfernt", sagt Daniel Kogelnig.
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Universität Wien - Fakultät für Chemie