Krankheitsfälle nehmen auch in Österreich zu
Hepatitis A und B
In Österreich hat sich die Zahl von Hepatitis A und B Erkrankungen in den letzten Jahren verdreifacht. Die Durchimpfungsrate mit der Schutzimpfung liegt hingegen unter 40 Prozent.
8. April 2017, 21:58
Alleine in Österreich leben 42.000 Menschen, die an chronischer Hepatitis B erkrankt sind und oft ohne es zu wissen, eine hohe Ansteckungsgefahr für andere darstellen, sagt der Sozialmediziner Michael Kunze. Die Übertragung erfolgt über Körperflüssigkeiten.
"Die Infektionen entstehen in erster Linie durch intime Beziehungen, Sexualverkehr. Unheimlich ansteckend die Angelegenheit, also es genügt sehr wenig an Material um die Hepatitis auszulösen", sagt Kunze.
Hepatitis A
Hepatitis A wird vor allem durch verunreinigte Lebensmittel oder durch Schmierinfektion übertragen, sagt der Impfreferent der österreichischen Ärztekammer Wilhelm Sedlak: "Die üblichen Infektionsquellen der Hepatitis A: verunreinigte Lebensmittel, verseuchtes Wasser, insbesondere bei Auslandsaufenthalten in südlichen Ländern. Die Infektion durch Schmierinfektion ist sehr häufig, die dann von den Kindern, wenn sie aus dem Urlaub zurück kommen, übertragen wird, und die Eltern, Großeltern und das Personal das sie betreut anstecken."
Je älter man ist, desto gefährlicher ist das Hepatitis A Virus, sagt der Reisemediziner Herwig Kollaritsch. Die Impfung schützt über Jahrzehnte vor der Infektion.
"Wir wissen heute, wenn man einmal den kompletten Hepatitis A-Impfzyklus erledigt hat, dann ist die Sache erledigt. In dem Sinne, dass eine weitere Auffrischimpfung überhaupt nicht mehr notwendig ist. Es handelt sich also um einen Totimpfstoff, der extrem lange wirksam ist", sagt Kollaritsch.
Die Hepatitis B Impfung schützt auch vor Leberzirrhose und Leberkrebs.