Überläufer bekämpfen Präsidentengarde

Jemen: Soldaten gegen Soldaten

Die Opposition im Jemen hat für morgen nach dem Freitagsgebet Massenproteste gegen Präsident Saleh angekündigt. Saleh will nach wie vor nicht zurücktreten. Am Donnerstag ist es in der Stadt Mukalla zu Kämpfen zwischen der Präsidentengarde und zur Opposition übergelaufenen Soldaten gekommen.

Abendjournal, 24.03.2011

Zugeständnis reicht nicht

Schon vor wenigen Tagen sind mehrere Generäle, Diplomaten und Stammesführer zur Opposition übergelaufen. Präsident Saleh hat am Mittwoch Zugeständnisse gemacht: Ende dieses Jahres sollten Präsidentenwahlen stattfinden, er würde dabei nicht mehr kandidieren. Doch die Regierungsgegner verlangen einen sofortigen Rücktritt des Präsidenten, auch am Donnerstag haben wieder einige tausend gegen das Regime in de Hauptstadt Sanaa demonstriert.

Ausnahmezustand beschlossen

Für morgen hat die Opposition nach dem Freitagsgebet Massenproteste angekündigt. Die Regierungsgegner haben zu einem "Tag des Abgangs" aufgerufen. Freitag vor einer Woche hat Saleh die Demonstrationen blutig niederschlagen lassen, dabei kamen über fünfzig Menschen ums Leben. Anschließend wurde Ausnahmezustand ausgerufen, den das jementische Parlament erst gestern offiziell beschlossen hat. Seit 1978 stand Saleh an der Spitze der nordjemenitischen Regierung, seit dem Zusammenschluss mit dem kommunistischen Südjemen im Jahr 1990 ist er Präsident.