Radioaktives Wasser stoppt Arbeiten
Fukushima: Neue Probleme
Vom havarierten AKW Fukushima in Japan kommen wieder beunruhigende Nachrichten. Die Regierung hat die Bewohner im Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Die Arbeiten im AKW mussten unterbrochen werden, weil extrem radioaktives Wasser Arbeiter verletzt hatte.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 25.03.2011
Jörg Winter aus Japan im Gespräch mit Christian Williwald
Menschen sollen Region verlassen
Regierungssprecher Yukio Edano sagte am Freitag, den Bewohnern des Gebiets in einer Entfernung von 20 bis 30 Kilometern um das Kraftwerk Fukushima eins werde empfohlen, sich freiwillig in weiter entfernte Regionen zu begeben. Diese Empfehlung erfolge nicht aus Sicherheitsgründen, betonte Edano. Es sei aber schwierig geworden, die Menschen mit Wasser und Nahrungsmitteln zu versorgen. Die Evakuierungszone erstreckt sich über einen Radius von 20 Kilometern um das Atomkraftwerk. Die in einer Entfernung von 20 bis 30 Kilometern lebende Bevölkerung war bisher aufgerufen worden, die Häuser nicht zu verlassen und sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten.
Arbeiten beeinträchtigt
Unterdessen hat stark radioaktiv belastetes Wasser auch die Arbeiten an den Reaktoren 1 und 2 im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins gestoppt. Die Arbeiten mussten unterbrochen werden, nachdem im Untergeschoss der beiden Gebäude Wasser mit hoher Radioaktivität gefunden wurde, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am frühen Freitagnachmittag (Ortszeit). Am Donnerstag waren bereits zwei Arbeiter ins Krankenhaus gekommen, nachdem sie bei Arbeiten an Reaktor 3 in stark radioaktiv belastetes Wasser getreten waren. Im benachbarten Turbinengebäude seien sie einer 10.000-fach erhöhten Radioaktivität ausgesetzt gewesen, sagte Hidehiko Nishiyama von der Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) am Freitag.
Ursache unklar
Der hohe Wert deute entweder auf eine partielle Kernschmelze im Reaktor 3 hin oder auf eine Überhitzung des Abklingbeckens für abgebrannte Kernbrennstäbe. Das Wasser komme wahrscheinlich eher vom Kern des Reaktors 3, fügte Nishiyama hinzu. Einen Beweis für die Beschädigung des Reaktorbehälters gebe es aber noch nicht.
Kühlung mit Süßwasser?
Probleme macht auch die Kühlung der Reaktoren mit Meerwasser, das eine Salzkruste an den heißen Teilen hinterlässt und damit die Kühlwirkung beeinträchtigt. Man überlegt nun, eine Kühlung mit Süßwasser zu installieren.