Deutschland nach den Landtagswahlen
Schmerzliche Niederlage für die CDU
In Deutschland beraten die Bundesparteien über die Auswirkungen der gestrigen Landtagswahlen in Baden-Württemberg. Die CDU, die Partei von Kanzlerin Angela Merkel, hat den Posten des Ministerpräsidenten verloren - voraussichtlich an einen Grünen. Dementsprechend zufrieden ist man in der Bundespartei der Grünen in Berlin.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 28.03.2011
Grüne jubeln
Grund zu jubeln hat heute nur eine Partei: die Grünen. Aber man gibt sich nach außen hin bescheiden und will sich auf die neue Aufgaben konzentrieren. Aber freuen tut man sich über den Sieg schon: Man werde davon noch den Kindern und Kindeskindern erzählen, meint der Bundesvorsitzende der Grünen Cem Özdemir. Winfried Kretschmann könnte der erste Grüne Ministerpräsident in Deutschland werden, dort, wo er eine fast 60-jährige Vorherrschaft der CDU gebrochen hat.
Schmerzliche Niederlage für CDU
"Die Regierungsmehrheit wurde verloren. Das ist schmerzlich. Das ist ein tiefer Einschnitt in der Geschichte des Landes Baden-Württemberg und damit auch in der Geschichte der CDU. Und sicherlich wird man an einem Tag diesen Schmerz nicht verkraften können", erklärt Angela Merkel. Die Niederlage setzt ihr zu. Aber die Partei stärkt ihr noch den Rücken.
Westerwelle denkt nicht an Rücktritt
Anders sieht es da schon bei der FDP aus. Vizekanzler und Parteichef Guido Westerwelle sieht sich mit heftiger Kritik aus den eigenen Reihen konfrontiert. Denkt er an Rücktritt? "Nein. Wenn Sie Verantwortung haben, haben Sie Verantwortung." Aber es wird eine umfassende und offene Personaldiskussion geben, kündigt Westerwelle an, mit ebenso offenem Ausgang - auch für ihn selbst, wie viele hinter vorgehaltener Hand meinen.
AKW-Katastrophe hat Wahlergebnis beeinflusst
Einig ist man sich in allen Parteien, dass die AKW-Katastrophe in Japan einen entscheidenden Einfluss auf das Wahlergebnis gehabt hat. Den Schwenk von Angela Merkel von der Pro-AKW zur Anti-Atom-Haltung haben ihr die Wähler nicht abgenommen. Sie wird aber die Zeit bis zur nächsten Bundestagswahl in zwei Jahren aussitzen. Die Frage ist nur, was mit Vizekanzler Guido Westerwelle passieren wird. Der Unmut in der FDP ist auf jeden Fall groß.