Wegen "wiederholter Vertragsverletzungen"
Museum Joanneum kündigt Peter Weibel
Ein immer wieder aufflammender Konflikt zwischen Joanneum-Leiter Peter Pakesch und Peter Weibel angesichts der drastischen Einsparungen im Kulturbereich ist heute eskaliert. Das Joanneum hat Peter Weibels Vertrag gekündigt.
27. April 2017, 15:40
Kulturjournal, 30.03.2011
Ilse Amenitsch über die Vorgeschichte
Was sich nach der jüngsten Zuspitzung des Streits zwischen Peter Weibel und der Leitung des Universalmuseums Joanneum schon abgezeichnet hatte, wurde Mittwochnachmittag offiziell: Weibels Vertrag als Berater und Chefkurator der Neuen Galerie wurde fristlos aufgelöst. Begründet wurde dies mit "wiederholten Vertragsverletzungen".
Intendant Pakesch sagte auf APA-Anfrage, Weibel habe Fakten gesetzt, die aus rechtlichen Gründen eine unmittelbare Auflösung des Vertrages - dieser war für den Zeitraum 2007 bis 2012 abgeschlossen - notwendig mache. Man könne ein wiederholt schädigendes Verhalten in Anbetracht der Wahrung der Interessen der Gesellschaft nicht hinnehmen, andernfalls man ja auch von Eigentümer und Aufsichtsrat zur Rechenschaft gezogen werden könne, so Pakesch: "Und einmal ist das Maß voll".
Dennoch sei man an der Realisierung der von Weibel "als Ideengeber" vorgeschlagenen Ausstellungen interessiert und hoffe, in einem Gespräch am Montag dafür eine Lösung zu finden. Weibel war Mittwochnachmittag laut seinem Sekretariat am Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe nicht erreichbar.
Text: APA, Red.