Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der Biologie

Natur besser verstehen durch die Chemie

Chemiker prolongieren, dass biologische Prozesse nichts anderes seien als komplizierte chemische Reaktionen. Dies meint auch der Chemie-Nobelpreisträger 2007 Gerhard Ertl, der bei den Auer von Welsbach Lectures über die Bedeutung chemische Reaktionen sprach.

Für das Verständnis von katalytischen Prozessen hat der Berliner Chemiker Gerhard Ertl vom Fritz Haber Institut der Max Planck Gesellschaft vor vier Jahren den Nobelpreis für Chemie bekommen. Die Chemie lehrt die Menschen, die Natur besser zu verstehen, sagt Prof. Ertl: "Auch die Natur beruht auf chemischen Reaktionen, das heißt, wenn wir die chemischen Reaktionen insgesamt besser verstehen können wir auch lernen die Natur besser zu beherrschen. Beispielsweise aus den Rohstoffen, die uns die Natur liefert, für uns nützliche Dinge zu machen."

Zum Beispiel Katalysatoren oder Brennstoffzellen für Autos. "Brennstoffzellen ist natürlich etwas, das nix mit der Natur direkt zu tun hat, aber was man hofft eine der Energiequellen für die Zukunft sein zu könnte, dass unsere Autos dann mit Brennstoffzellen fahren. Das ist ein rein chemischer Prozess, ein rein elektro-chemischer Prozess", sagt Ertl.

Die Herausforderung der Zukunft sei die Speicherung von Energie. Die Umwandlung von Sonnenkraft oder Windkraft in Energie beherrscht man heute, aber nicht den elektrochemischen Prozess der Speicherung, sagt Prof.Ertl.

"Man muss also bessere chemische Materialien finden und bessere chemische Reaktionen, um die Energie effizienter speichern zu können. Das ist noch ein längere Prozess, es gibt sehr viele Ansätze dazu, diese Energieumwandlung und -speicherung sozusagen effizienter zu mache. Die Max Planck-Gesellschaft gründet gerade ein Institut für chemische Energiespeicherung, wohl wissend, dass das eines der Hauptprobleme der Zukunft sein wird."

Erneuerbare Energie bestimmt den Wohlstand der Zukunft, sagt der Nobelpreisträger Ertl. Deshalb solle man darauf achten, die Ressourcen der Natur sinnvoll einzusetzen und die vorhandenen Ressourcen nicht auszubeuten.

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Österreichische Akademie der Wissenschaften - Reaktionen an Oberflächen: Vom Atomaren zum Komplexen

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