Zusammenarbeit für drei Produktionen
Osterfestspiele und Teatro Real
Eine Oper als szenische Produktion nur zweimal bei den Osterfestspielen zu zeigen, ist viel zu teuer. Also hat die Leitung des Osterfestivals nach einem Koproduktionspartner gesucht und ihn im Teatro Real in Madrid gefunden. Dort ist Gerard Mortier, der frühere Intendant der Salzburger Festspiele, künstlerischer Leiter.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 18.04.2011
Interview mit Gerard Mortier
Kultur aktuell, 18.04.2011
Die Zusammenarbeit mit Madrid ist auf drei Jahre angelegt, die Opern der Osterfestspiele 2011 bis 2013 werden im Teatro Real gezeigt, sagt Peter Alward: "Die ersten drei Produktionen, die wir zuerst in Salzburg machen, 'Salome', 'Carmen' und 'Parsifal' werden danach in Madrid gespielt." Was für den geschäftsführenden Intendanten vor allem aus wirtschaftlichen Gründen wichtig ist: "Das heißt, dass wir in Zukunft sichern, dass unsere Produktionen nicht nur erstklassig sind, sondern auch finanziell richtig im Rahmen gehalten werden."
Beginnen wird die Zusammenarbeit 2013 mit "Parsifal", es folgen "Carmen" und schließlich "Salome" in derselben Besetzung wie in Salzburg.
Die Berliner Philharmoniker seien glücklich, weitere Aufführungen als Opernorchester spielen zu können, meint Sir Simon Rattle. Als er seine Stelle als Chefdirigent angetreten habe, sei er vom Orchester um derartige Möglichkeiten gebeten worden. Im Übrigen, so der Chefdirigent, Opernaufführungen entwickeln sich weiter, wenn sie öfter gespielt werden, da komme neues Aroma dazu.
"Große Chance" für das Tetro Real
Die Entscheidungen über Regie und Besetzung der drei Opern fallen ausschließlich in Salzburg, die Basis der Zusammenarbeit sei im Wesentlichen die Übereinstimmung der künstlerischen Ansichten, zwischen Sir Simon Rattle, den Osterfestspielen und ihm selbst, sagt Gerard Mortier. Er betont die große Chance, die diese Gemeinschaftsproduktionen für das Tetro Real bedeuten:
"Die Präsenz der Osterfestspiele und der Berliner Philharmoniker jeweils am Schluss der Saison war für uns sehr wichtig, damit sich das Publikum in Madrid verbunden fühlt mit dem, was in ganz Europa passiert." Finanziert wird die Kooperation in Madrid übrigens aus privaten Mitteln.
Abgesehen von der Zusammenarbeit mit der spanischen Oper haben die Osterfestspiele noch zwei weitere Koproduktionen vereinbart: "Carmen" wird im Sommer 2012 auch bei den Salzburger Festspielen gezeigt, Sir Simon Rattle dirigiert die Wiener Philharmoniker. Und "Salome" wird in Oslo mit dem dortigen Orchester aufgeführt.
Textfassung: Ruth Halle