Israel droht

Abbas: Gebt Versöhnung eine Chance!

Die seit Jahren verfeindeten Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah haben sich überraschend auf ein Versöhnungsabkommen geeinigt. Israel reagiert negativ auf das Abkommen. Palästinenserpräsident Abbas ersucht die internationale Gemeinschaft, der Versöhnung eine Chance zu geben.

Abendjournal, 28.04.2011

Freude bei Palästinensern, Ärger in Israel

Eine Versöhnung zwischen den verfeindeten Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah, das war die Forderung der Bevölkerung in den Palästinensergebieten. Dort herrscht daher heute neue Hoffnung. Doch ob das Versöhnungsabkommen auch umgesetzt werden kann, ist fraglich. Einerseits gibt es noch viele ungeklärte Fragen zwischen den beiden palästinensischen Blöcken, andererseits wurde das Abkommen international alles andere als positiv aufgenommen. Israel drohte bereits mit Konsequenzen, sollte die radikal islamische Hamas irgendeine Rolle in einer neuen Regierung spielen.

Abbas ersucht um "Chance"

"Die Hamas ist ein Teil der Palästinenser, ich kann sie nicht ausschließen", sagte Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und bat die internationale Gemeinschaft, den Versöhnungsbemühungen der Palästinenser eine Chance zu geben. Die geplante Übergangsregierung, die aus parteiunabhängigen Politikern bestehen soll, werde sich nur mit der Organisation von Wahlen beschäftigen, diplomatisch bleibe er, Abbas, weiterhin zuständig, so der Palästinenserpräsident.

Demokratie auch bei Palästinensern

Und Moustafa Barghouti, der als unabhängiger Politiker zwischen Hamas und Fathah vermittelt hat sagt, niemand könne mehr mit zweierlei Maßstäben messen und sagen: "wir wollen Demokratie in Libyen, Ägypten und Syrien sehen, aber nicht bei den Palästinensern", so der palästinensische Politiker Moustafa Barghouti.

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