In Pakistan getötet
Obama verkündet Tod Bin Ladens
Der Führer des Terror-Netzwerks El-Kaida, Osama bin Laden, ist in einer gezielten Aktion der USA in Pakistan getötet worden. Das gab US-Präsident Barack Obama in einer TV-Rede in Washington bekannt. Vor dem Weißen Haus wurde eine Freudenkundgebung abgehalten.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 02.05.2011
"Der Gerechtigkeit Genüge getan"
"Heute kann ich bekanntgeben, dass die USA eine Operation durchgeführt haben, bei der Osama bin Laden getötet wurde", erklärte Obama am späten Sonntagabend in der aus dem Weißen Haus in Washington übertragenen Fernsehansprache. "Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan", sagte er. Bin Laden sei schon vor geraumer Zeit in Pakistan aufgespürt worden, berichtete der US-Präsident. Schon im August sei er von einer "Spur" zu Bin Laden unterrichtet worden. Nachdem sich die Hinweise auf den Aufenthaltsort des Terrorführers verdichtet hätten, habe er vergangene Woche die US-Sicherheitskräfte beauftragt, Bin Laden "der Gerechtigkeit zuzuführen".
"The US has conducted an operation that killed Osama bin Laden"
US-Präsident Barack Obama in seiner TV-Ansprache am 01.05.2011 abends (Ortszeit)
"Nicht gegen den Islam gerichtet"
Bin Laden sei in einer gezielten Aktion nach einem Feuergefecht getötet worden, seine Leiche befinde sich in US-Gewahrsam. Bei der Aktion seien keine US-Amerikaner zu Schaden gekommen und man habe danach getrachtet, zivile Opfer zu vermeiden. Obama betonte, dass die Tötung bin Ladens nicht gegen den Islam gerichtet sei. "Die USA werden nie in einen Krieg mit dem Islam treten. Bin Laden war kein Islamistenführer, er war ein Massenmörder."
Mitwirkung Pakistans
Laut CNN wurde Bin Laden auf einem Anwesen außerhalb der pakistanischen Hauptstadt Islamabad durch einen Kopfschuss getötet. Es sei eine "Geheimdienstoperation" gewesen, sagte ein Vertreter der pakistanischen Sicherheitsbehörden, die offenbar an der Aktion beteiligt waren.
Jubel vor dem Weißen Haus
Die schon zuvor vom Fernsehsender CNN verbreitete Nachricht löste spontane Freudenfeiern in den USA aus. Hunderte Menschen versammelten sich vor dem Weißen Haus, wo sie US-Fahnen schwenkten und den Tod des Terrorpaten bejubelten. "Das ist der schönste Tag in der US-Geschichte", zitierte CNN die Aussage eines Bürgers.
Langwierige Suche
Bin Laden gilt als Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September 2001, die sich heuer zum zehnten Mal jähren. In New York und Washington waren damals knapp 3.000 Menschen ums Leben gekommen, als El-Kaida-Terroristen Flugzeuge in die beiden Türme des World Trade Centers und das Pentagon steuerten. US-Präsident George W. Bush (2001-2009) hatte sich nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 jahrelang vergeblich bemüht, Bin Laden aufzuspüren. Er meldete sich immer wieder in Video- und Audiobotschaften zu Wort und rief seine Anhänger zum Heiligen Krieg gegen den Westen auf. In jüngster Zeit war es aber still um Bin Laden geworden, als Sprachrohr des Terrornetzwerks fungierte sein Stellvertreter Ayman al-Zawahri (Sawahiri).
Erfolg für Obama
Der Tod bin Ladens gilt als großer Erfolg für US-Präsident Obama. Nach seinem Amtsantritt hatte er den Schwerpunkt des Anti-Terror-Kampfes auf Afghanistan gelegt und die US-Truppenstärke dort massiv erhöht. Obama hatte seinem Vorgänger im Wahlkampf vorgeworfen, nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 nicht entschlossen genug in Afghanistan gegen das Terrornetzwerk El-Kaida vorgegangen zu sein und die Chance ausgelassen zu haben, Bin Laden dort aufzuspüren. Die USA hatten ein Kopfgeld von 25 Millionen US-Dollar (16,8 Mio. Euro) auf bin Laden ausgesetzt.