Besuch des Konzerts mit dem Quatuor Diotima

Musik im Riesen 2011

"Quartette sind ein Mikrokosmos, sie sind die Essenz des Lebens, ein Abbild unserer Gesellschaft", definiert Sonia Simmenauer, Autorin eines Buches über einige der bedeutendsten Repräsentanten diese Musikgattung. In konzentriertester Form wird diese Musik heuer im Rahmen von "Musik im Riesen" in den Swarovski Kristallwelten in Wattens präsentiert.

Im intimen Konzertsaal dieser "Zauberwelt" werden vom 17. bis 22. Mai 2011 weltweit renommierte Kammermusikensembles mit einigen der wichtigsten Schöpfungen für Streichquartett sowie Kammermusik von Franz Schubert aus dessen letzten Lebensjahren auftreten.

Schubert und seine Musizierpraxis im Freundeskreis prägen dieses Musikfest seit Anbeginn: "Die musikalische Intensität der Schubertiaden, die Nähe zwischen Zuhörern und Interpreten waren ein wesentlicher Impuls für die Gründung von 'Musik im Riesen'", sagt der künstlerische Leiter, Pianist und Komponist Thomas Larcher. In diesem Sinn sind an sechs Abenden zentrale Werke der Quartett- und Liedliteratur zu hören.

Streichquartett-Essenzen

Ein "erstes" Werk mit vielen Vorgängern und ein "letztes", das keines ist, stehen im Eröffnungskonzert auf dem Programm. Das Jerusalem Quartet setzt sich mit Johannes Brahms' erstem veröffentlichten Streichquartett sowie - gemeinsam mit dem britischen Bratschisten Lawrence Power - mit dem späten Streichquintett in G-Dur op. 111 auseinander, mit dem Brahms eigentlich sein Schaffen beenden wollte. Auch mit zwei Spätwerken tritt das Hagen Quartett, das heuer sein 30-jähriges Jubiläum feiert, am darauffolgenden Abend auf: Bachs "Die Kunst der Fuge" steht Beethovens monumentalem Streichquartett B-Dur op. 130 mit Großer Fuge B-Dur op. 133 gegenüber. Dazwischen erzählt Bartóks 2. Streichquartett vom, so Bartók, "Entstehen eines neuen Geistes in der Musik, aus musikalischen Kräften, die der Erde entsprossen sind".

Aus den letzten Schaffensjahren Beethovens und Schuberts stammen auch die Streichquartette, die das britische Belcea Quartet aufführen wird. Das a-Moll-Quartett op. 132 schrieb Beethoven für das Schuppanzigh-Quartett, und Schuberts Streichquartett in G-Dur D 887 gilt als sein progressivstes Werk überhaupt. Das Eröffnungsstück dieses Abends schlägt mit Anton von Weberns noch ganz spätromantischem "Langsamen Satz" den Bogen ins 20. Jahrhundert.

"Freigeister unter sich" könnte als Motto über dem Abschlusskonzert stehen. Das französische Quatuor Diotima lässt Leos Janácek Tolstois "Kreutzersonate" nacherzählen und intime Briefe an seine Geliebte Kamila Stösslová formulieren, um dann den Weg ins Heute weiter zu gehen zu Aureliano Cattaneos Liquido und Thomas Larchers drittem Streichquartett Madhares.

Liedreisen im Riesen

Der zweite Schwerpunkt widmet sich der Musik Franz Schuberts zwischen 1826 und 1828. Der britische Tenor Mark Padmore wird eine Deutung der "Winterreise", sowie Schuberts postum veröffentlichten Liederzyklus "Schwanengesang" zum Besten geben. Seine Begleiter sind einmal Thomas Larcher und einmal Paul Lewis, der auch solistisch mit Schuberts kurzem Impromptu D 899 und der Sonate in G-Dur D 894 zu hören ist.

Ö1 Club Exklusiv

Am 22. Mai 2011 kommt eine ausgewählte Gruppe von Ö1 Club-Mitgliedern in den Genuss einer speziellen Führung durch die Swarovski Kristallwelten und besucht nach einem Sektumtrunk im Rahmen des Festivals "Musik im Riesen" das Konzert mit dem französischen Ensemble Quatuor Diotima.

Anmeldungen dafür bitte schriftlich an den Ö1 Club, Argentinierstraße 30a, 1040 Wien, per E-Mail, per Fax: (01) 501 70-372, oder im Ö1 Kalender. Die ersten Interessentinnen und Interessenten können teilnehmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden ausgelost und verständigt. Anmeldeschluss ist am 13. Mai 2011.

service

"Musik im Riesen", 17. bis 22. Mai 2011, Swarovski Kristallwelten Wattens,
Ö1 Club-Mitglieder bekommen ermäßigten Eintritt (zwölf Prozent).

Swarovski Kristallwelten

Übersicht