Vera Schagerl, Journalistin

27. April 2017, 15:40

Ich höre sehr selektiv. Am Ende jedes Monats durchforste ich das Ö1 Magazin und kennzeichne Interessantes. In einem zweiten Schritt wird heruntergeladen, danach am Laptop umbenannt, sortiert und zum Schluss noch mit der Hand in eine Liste eingetragen. Das Ganze ist ziemlich aufwendig und erinnert mich immer an doppelte Buchhaltung, aber nur so kann ich die Übersicht bewahren und vermeiden, einen spannenden Beitrag zu verlieren. Ich hebe auch alles Heruntergeladene auf, Besonderes höre ich mir gern ein zweites Mal an. Es gibt so vieles, was ich mir merken will, aber ich bin auch zufrieden, wenn ich schon Gehörtes gezielt wieder höre.

Am liebsten höre ich "Diagonal", "Radiokolleg", "Menschenbilder" und "Ambiente" - 60 bis 90 Minuten, das entspricht auch der Länge unserer Spaziergänge. (Die "Dimensionen" sind zu kurz und zwei Sendungen hintereinander zu hören, funktioniert nicht. Da hänge ich zu sehr mit den Gedanken nach.)

Ich bin eine sehr kritische Hörerin, speziell was die Machart der Beiträge und die Qualität der Sprecherinnen und Sprecher betrifft. Sprache und Stimme sind mir überhaupt ein großes Anliegen. Für Sprecher und Sprecherinnen mit Sprachfehler fehlt mir das Verständnis, bei einem S-Fehler kann ich mich nicht mehr auf den Inhalt konzentrieren, das macht mich ganz nervös.

Das ist es auch, was ich mir von Ö1 wünschen würde: die Qualität der Sprache hochzuhalten. Mit den Inhalten bin ich sehr zufrieden, ich habe eine sehr lange Liste an Beiträgen, die ich noch nicht gehört habe.