Ein Spiegel großer Vielfalt

Popfest Wien geht in die zweite Runde

Ab 5. Mai gibt sich die heimische Musikszene am und rund um den Wiener Karlsplatz ein Stelldichein. Das Popfest Wien geht heuer in die zweite Runde und bietet - wie bereits im vergangenen Jahr - ein abwechslungsreiches Konzertprogramm.

Kultur aktuell, 04.05.2011

Keine Wiederholungen

Von Hip Hop, über Indiepop, bis zur Elektronik: Das Popfest will dem Publikum die Vielfalt von Wiens Popmusiklandschaft näher bringen. Insgesamt 36 Wiener Pop-Acts werden bis inklusive Sonntag unter anderem am Wiener Karlsplatz, im brut und im Wien Museum auftreten. Der Eintritt zu allen Konzerten ist gratis.

Als Popfest-Kurator Robert Rotifer letztes Jahr vollmundig verkündete, er könne gleich noch ein hochkarätiges Festival mit Wiener Musikern und Musikerinnen organisieren, ohne einen einzigen Programmpunkt wiederholen zu müssen, da verbuchte wohl sogar er selbst diese Ansage unter der Rubrik "Promotion". Doch die Probe aufs Exempel zeigt: Robert Rotifer hatte recht. Im Jahr zwei seines Bestehens präsentiert das Popfest ein völlig neues Programm. Darunter viele Highlights. Auf eines davon darf sich das Publikum gleich bei der morgigen Eröffnung freuen, bei der die österreichische Elektro-Chanteuse Gustav spielen wird.

So weitläufig kann Musik aus Österreich sein

"Die Retterin des kritischen Indie-Pops", wurde Gustav von der Kritik schon genannt. Mit ihrem betörenden Gesang, der an eine unaufgeregte Björk erinnert und ihren poetischen Texten, zeigt Gustav wie weltläufig Musik aus Österreich sein kann. In der letzten Zeit hat sich Gustav im Popzirkus rar gemacht und die Konzertbühne mit den Brettern, die die Welt bedeuten vertauscht. Diesen Montag erst stand sie mit dem König des deutschen Diskurs-Pops, Blumfeld-Frontman Jochen Distelmeyer, auf der Bühne des Hamburger Thalia Theaters. Im Sommer ist ein Auftritt bei den Salzburger Festspielen geplant.

Popfestkurator Robert Rotifer, der als Musikkritiker und Musiker in der Pop-Kultur-Hochburg London lebt, beobachtet die heimische Musikszene seit über 14 Jahren aus der Ferne. Sein Resümee: Noch nie war die Wiener Musiklandschaft so bunt wie heute: "Als ich noch in Wien gelebt habe, hat es immer Modewellen gegeben, denen sich die Leute angeschlossen haben. Einmal haben alle eine Art Grunge gemacht, einmal eine Art von New Wave, dann eine bestimmte Art von elektronischer Musik. Mittlerweile ist es so, dass stilistisch große Vielfalt herrscht. Es gibt sehr viele Nischen, in denen sehr viel gleichzeitig passiert."

Der Wiener Karlsplatz als Open-Air-Bühne

Wenn sich der Wiener Karlsplatz ab morgen in eine große Open- Air- Bühne verwandelt, wird unter anderem wohl der Auftritt des Hip Hoppers Skero für Festivalstimmung sorgen. Sein Sommerhit "Kabinenparty" wurde bei den Amadeus Awards 2010 zum Song des Jahres gekürt.

Vier Tage und Nächte im Zeichen der österreichischen Popmusik. Bis inklusive Sonntag lädt das Popfest neben Konzerten, auch zu Diskussionen und Workshops im project space der Kunsthalle ein. Wie im letzten Jahr ist der Eintritt zu allen Konzerten frei.

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