Initiative zur Beseitigung von Hürden

Leichter Einkaufen mit Behinderung

Zum Europäischen Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen hat die Lebenshilfe Wien einen Aktionstag für Einkaufen ohne Hindernisse veranstaltet. Denn das Einkaufen im Supermarkt ist für Menschen mit Behinderung oft mit großen Hürden verbunden. Eine Liste von Verbesserungswünschen soll den Behinderten das Leben erleichtern helfen.

Mittagsjournal, 05.05.2011

Beate Tomassovits

Vielfältige Hindernisse

Bis Menschen mit Behinderung bei der Supermarktkassa angelangt sind, haben sie einen Weg voller Hindernisse hinter sich. Rollstuhlfahrer können Waren oft nicht erreichen. Eine andere Schwierigkeit haben Sehbehinderte - mit den vielen Zahlen auf der Obst-und Gemüsewaage - Symbole für die jeweilige Ware wären einfacher. Auch die Schriftgröße auf den Verpackungen ist oft zu klein.

Schulung und bauliche Maßnahmen

Beim österreichischen Handel ist man sich der Probleme, die Menschen mit Behinderung beim Einkaufen haben, bewusst, und arbeitet auch an Lösungen. Bei Spar setzt man auf Schulung der Mitarbeiterinnen, damit der Umgang mit Menschen mit Behinderung besser funktioniert. Ähnlich sieht man das auch beim REWE-Konzern und verweist außerdem darauf, dass man bei baulichen Maßnahmen, auf Menschen mit Behinderung Rücksicht nimmt. Beide Konzerne arbeiten eng mit Behindertenorganisationen zusammen, so auch mit der Lebenshilfe Wien, konkret mit dem Verein EXAKT. Der Name steht für "Experten Aktiv", weil die Betroffenen die Experten seien, erklärt der Generalsekretär der Lebenshilfe Wien, Bernhard Schmid.

Checkliste an den Sozialminister

Für das barrierefreie Einkaufen haben die Betroffenen Verbesserungsvorschläge erarbeitet: breitere Gänge für Rollstuhlfahrer, gute Erreichbarkeit der Waren oder eine bessere Beschilderung zur Orientierung. Das Ergebnis ist eine Checkliste, die nur noch auf ihre Umsetzung wartet, damit künftig ein Einkaufen ohne Hindernisse für alle möglich ist. Die Checkliste und auch die konkreten Verbesserungswünsche für ein barrierefreies Einkaufen wurden im Rahmen eines Round-Table Gesprächs in Wien präsentiert und Sozialminister Rudolf Hundsdorfer (SPÖ) übergeben.