Zemlinsky-Preis für die Wiener Volksoper
Wiederaufnahme von "König Kandaules"
Die Wiener Volksoper erhält den mit 30.000 Euro dotierten Alexander-Zemlinsky-Preis, der am 5. Mai 2011 auf offener Bühne an Volksoperndirektor Robert Meyer übergeben wird. Und zwar nach der Wiederaufnahme von Zemlinskys Oper "König Kandaules".
8. April 2017, 21:58
1997 ist die Oper in der äußerst erfolgreichen Inszenierung von Hans Neuenfels mit Gertrud Ottental, Kurt Schreibmayer und Wicus Slabbert erstmals die Bühne des Hauses gegangen. Jetzt sind in den Hauptpartien Meagan Miller, Kay Stiefermann und Robert Brubaker, der König Kandaules der Salzburger Festspiele 2002, zu hören.
Kulturjournal, 05.05.2011
1997 waren sich Presse und Publikum einig: Diese Inszenierung von Hans Neuenfels, dem sonst als Enfant terrible des Opernbetriebs gefürchteten deutschen Regisseur, hatte etwas Exemplarisches, Wegweisendes für die internationale Pflege von Zemlinskys Oeuvre geschaffen.
Selten war eine seiner Inszenierungen so einhellig umjubelt worden wie diese, und jetzt erhält die Wiener Volksoper auch in erster Linie für diese Arbeit und die jahrelange Pflege dieser Produktion den Alexander-Zemlinsky-Preis, der, so wünscht sich Direktor Robert Mayer, nicht nur das Haus in den Mittelpunkt des internationalen Interesses rücken soll, er hofft, dass Zemlinsky dann auch für andere Opernhäuser interessant wird. Ein Großteil des Geldes fließt übrigens in die Wiederaufnahme von "Kandaules".
Wenige Orchesterproben
Fünf Wochen wurde das Werk um das Halten des Glücks, die Macht, die jeder Träger des ihn unsichtbar machenden Ringes erhält, szenisch geprobt. Monika Steiner, Regieassistentin des Hauses, hat schon die Proben zur ersten Wiederaufnahme vor Jahren geleitet und versucht auch diesmal, Hans Neuenfels' Intentionen auf die Möglichkeiten der neuen Sänger zuzuschneidern.
Am Pult des Wiener Volksopernorchesters steht Alfred Eschwé, der, wie das bei Wiederaufnahmen nicht anders machbar ist, mit einigen wenigen Orchester- und einer Generalprobe auskommen musste. Das Orchester habe sich in den letzten Jahren enorm verbessert, so Eschwé. Da die Anzahl der Proben etwas eingeschränkt sind, "muss man auch ein bisschen zaubern".
Textfassung: Ruth Halle
Service
Alexander Zemlinsky, "König Kandaules", bis 26. Mai 2011, Volksoper Wien,
Ö1 Club-Mitglieder bekommen ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).
Volksoper Wien