"Blind Date" am Schauspielhaus Graz

8. April 2017, 21:58

Es ist ihre letzte Chance: Mit Blind Dates wollen Katja und Pom ihre zerrüttete Ehe retten. Vor zwei Jahren ist ihre gemeinsame Tochter bei einem Autounfall ums Leben gekommen - das führt ihnen vor Augen, wie sehr sie sich auseinandergelebt haben.

Der Film- und Theaterschauspieler August Zirner spielt den Pom. Er hat das Drehbuch nach dem Film von Theo van Gogh übersetzt und für die Bühne adaptiert. Besonders den Dialog fand er im Film gut, er wollte daher, dass der Dialog "im Deutschen richtig klingt", so Zirner, und er wollte die Rolle des Pom spielen. Eine Parade-Rolle, schlüpfen doch auch Pom und Katja ständig in neue Rollen. Nur hinter diesen Masken können sie Unaussprechliches ansprechen. Das Blind Date als Paar-Therapie. Ein intensives, psychologisches Kammerspiel, das den Grundfesten von Beziehungen nachspürt. "Die große Frage ist, ist die Paar-Liebe ausreichend als Halt oder bedarf es etwas Drittes", so Zirner.

"Besondere Herausforderung" für die Regisseurin

Ein komplexer Stoff, dem die junge deutsche Regisseurin Bernardette Sonnenbichler mit spielerischer Leichtigkeit auf die Bühne hilft. Eine Bar, eine Jukebox und eine kleine Kellerbühne im Hintergrund, das ist das Setting für ein Paar im Kampf um seine Ehe. Sonnenbichler, die bereits auf der Probebühne des Grazer Schauspielhauses inszeniert hat, wagt sich nun mit "Blind Date" auf die große Bühne - eine besondere Herausforderung, lebt das Stück doch vom Dialog.

Textfassung: Ruth Halle