Gegenüber Adidas und Nike aufholen
Puma will mit Nachhaltigkeit punkten
Ein sauberes Image will sich demgegenüber der internationale Sportartikelhersteller Puma verpassen. Als weltweit erstes Großunternehmen veröffentlicht Puma nämlich eine Öko-Bilanz und legt damit offen, wie sehr seine Produkte Natur und Umwelt belasten. Mit dieser Strategie will sich Puma als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit positionieren.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 21.05.2011
100 Millionen Euro Umweltschäden
Die Marke mit der schwarzen Raubkatze als Logo verpasst sich also ein grünes Image: Für 2010 hat Puma seine eigenen Umweltsünden mit knapp 100 Millionen Euro beziffert. Der Großteil davon geht auf das Konto der Zulieferbetriebe. Wer trendige Sportartikel produziert, muss nämlich auch Kühe für die Lederproduktion züchten oder Wasser für den Baumwollanbau verbrauchen.
Stark unter Druck
Nun hat Puma diese vielen kleinen Umweltsünden in einer Öko-Bilanz zusammengefasst. Damit will der Sportartikelhersteller aus dem fränkischen Herzogenaurauch Transparenz schaffen und in Sachen Umweltschutz neue Maßstäbe setzen. Klar ist, dass Puma eine innovative Idee dringend nötig hat: Die direkten Konkurrenten Adidas und Nike setzen um ein Vielfaches mehr um.
Imagepolitur?
Auch wenn Kritiker von einem Marketingtrick sprechen: Puma glaubt, mit der Öko-Bilanz eine Marktnische gefunden zu haben: Der Sportartikelhersteller positioniert sich mit seinem Konzept als internationaler Umweltpionier und poliert damit sein Image auf. Ob Nachhaltigkeit dabei ein werbewirksames Zauberwort ist, oder mehr, wird sich zeigen.
Weniger Wasser- und CO2-Verbrauch
Ehrgeizige Ziele hat das Unternehmen jedenfalls bereits formuliert. Bis 2015 will Puma CO2-Ausstoß und Wasserverbrauch um ein Viertel reduzieren. Ein erster Schritt in Richtung umweltschonende Produktion ist für den Konzern der Einsatz erneuerbarer Energien. Ansetzen will Puma hier vor allem bei seinen Lieferanten und die haben ihren Sitz vorwiegend in Asien. Es gehe aber nicht darum, Druck auf die Liederanten auszuüben, betont Santjer. Vielmehr müsse es ein gemeinsames Ziel sein, die Umweltbelastungen zu reduzieren:
Preis werden Kunden zahlen
Konzern-Sprecher Santjer macht kein Hehl daraus, dass Markenartikel in Zukunft teurer werden könnten. Umweltschutz hat bekanntlich seinen Preis und - Vorreiterrolle hin oder her - die Kosten werden letztlich wohl doch auf den Konsumenten abgewälzt werden.