Ankündigung vor G-8-Gipfel
Merkel: Hilfe für Nordafrika
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat am Vormittag vor dem G-8-Treffen in Deauville in Frankreich vor dem deutschen Parlament ihre Positionen dargelegt. Merkel sagte Hilfe für jene Länder Nordafrikas zu, die sich derzeit in einer Phase des demokratischen Wandels befinden.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 26.05.2011
Verstimmung mit Obama?
Die deutsche Kanzlerin hat in letzter Zeit international oft keinen guten Eindruck gemacht - die sonst so guten transatlantischen Beziehungen zu den USA sehen viele gestört. Barack Obama macht auch bei seiner Europareise einen Bogen um Deutschland - vielleicht lässt es sein Terminplan ja auch nicht zu, aber wenn es ihm wichtig wäre, würde er nach Berlin kommen. Enttäuschung oder Ärger darüber lässt sich Angela Merkel - wie so oft - äußerlich nicht anmerken.
100 Millionen Euro jährlich
Merkel will beim G-8-Gipfel stark auftreten, und zwar mit ganz konkreten Plänen für die nordafrikanischen Länder, wie Ägypten und Tunesien. Dort passiere derzeit Großes, sagt Merkel, und es sei eine "historische europäische Verpflichtung", der Demokratiebewegung zur Seite zu stehen. Konkret will Merkel die Arbeitslosigkeit in Ägypten, Tunesien und den anderen Ländern bekämpfen. Deshalb werde Deutschland in diesem Jahr 30 Millionen Euro zur Verfügung stellen, in den nächsten Jahren dann 100 Millionen.
Arbeitsplätze und Ausbildung
In die Hilfe miteinbezogen werden soll aber auch die deutsche Wirtschaft, die jetzt schon mit verschiedenen Firmen in der Region vertreten ist. Gemeinsam werde man Möglichkeiten besprechen, "Ägypten bei der Schaffung von 5.000 neuen Arbeitsplätzen zu unterstützen, die Ausbildungsstrukturen zu stärken mit dem Ziel, dass in Ägypten jährlich bis 10.000 Jugendliche zusätzlich ausgebildet werden können".
Umschuldung
Zusätzlich soll es eine Umschuldung von rund 300 Millionen Euro über vier Jahre geben. "Partnerschaft für Beschäftigung" nennt Angela Merkel das Ganze. Diese will sie auch den anderen Partnern oder Teilnehmern am G-8-Gipfel schmackhaft machen - und ihre Position international wieder stärken.
