Erleichterung für Palästinenser

Ägypten öffnet Gaza-Grenzposten

Ägypten öffnet den Grenzübergang Rafah in den Gaza-Streifen dauerhaft. Ab Samstagfrüh ist es den Palästinensern aus dem Gaza-Streifen möglich, nach Ägypten zu reisen. Die Formalitäten dafür wurden vereinfacht. Rafah ist der einzige Grenzübergang zum Gaza-Streifen, der nicht von Israel kontrolliert wird.

Morgenjournal, 28.05.2011

Visa nur für junge Männer

Politisch ist die Öffnung des Grenzübergangs Rafah ein Erfolg für die radikal-islamische Hamas, die im Gaza-Streifen regiert. Bisher war es nur einem sehr begrenzten Personenkreis möglich, über Rafah nach Ägypten zu reisen: Studenten mit Visa, Palästinensern mit ausländischem Pass und Patienten, die eine Behandlung benötigten. Aber auch sie mussten oft Monate auf die Erlaubnis zum Grenzübertritt warten. Ab nun ist es leichter: Nur Männer zwischen 18 und 40 Jahren brauchen ein ägyptisches Visum, dessen Erteilung sich über Wochen hinziehen kann.

Weiter kein Warenverkehr

Rafah ist allerdings nur ein Grenzübergang für Personen. Der Warenverkehr muss über die anderen Gaza-Grenzstationen gehen, wo er von Israel kontrolliert und zum Teil blockiert wird, um die Hamas zu isolieren. Die desolate Wirtschaft im Gaza-Streifen wird von der Grenzöffnung also nicht profitieren. Israel fürchtet, dass künftig auch Terroristen den Grenzübergang Rafah benutzen und dass Waffen über die offene Grenze in den Gaza-Streifen eingeschmuggelt werden können.

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