11. Festival for Fashion & Photographie

8. April 2017, 21:58

In den ehrwürdigen Hallen des Völkerkundemuseums versammelte sich gestern Abend das "Who is Who" der österreichischen Modeszene, um bei der Verleihung der wichtigsten österreichischen Modepreise dabei zu sein. Der Museumstempel präsentierte sich an diesem Abend von einer neuen Seite: Auf Projektionen sieht man zum Beispiel: Einen jungen Mann in verbeultem Pullover, der wie ein aus der Form gegangener Herkules wirkt. Oder die österreichischen Schauspielerin Nora von Waldstätten, die einen Mantel verkehrt rum trägt.

Kenner sehen es auf den ersten Blick: Die Bilder tragen die Handschrift von Erfolgskünstler Erwin Wurm, der für das 11 festival for fashion & photography Kleiderskulpturen gestaltet hat, die entfernt an seine berühmten "one minute sculptures" erinnern. Nicht zuletzt mit dieser Kampagne zeigt das 11 festival, dass es keine kommerzielle Fashion Week, sondern vielmehr ein Kulturfestival sein will.

Preise für Jungdesinger/innen

An Jungdesigner/innen, die sich international bereits einen Namen gemacht haben sowie an Newcomer wurden gestern Abend sechs Preise im Gesamtwert von 60.000 Euro vergeben.

Die österreichische Jungdesignerin Michaela Bürger konnte eine internationale Expertenjury in diesem Jahr von sich überzeugen. Sie erhielt den mit 15.000 Euro dotierten Preis für internationale PR. Ein Jahr lang werden für Michaela Bürgers Label die Kosten einer internationalen PR Agentur übernommen. Michaela Bürger lebt seit 2006 in Paris, wo Teile ihrer Kollektion unter anderem in der Boutique "Colette", bekannt als Mekka internationaler Trendsetter, verkauft worden sind. Ein Erfolg, den die Preisträgerin jetzt ausbauen will.

So viele Modelabels wie noch nie

Auch wenn Preisträgerin Michaela Bürger eine überzeugte Wahlpariserin ist: Wer in Sachen Mode durchstarten will, muss das Land längst nicht mehr verlassen. Denn in den Nullerjahren sind in Österreich so viele Modelabels gegründet worden wie noch nie.

Ein Wehrmutstropfen: Nur in wenigen österreichischen Läden kann man Designerware aus Österreich erwerben. Deshalb wurde während der Laufzeit des Festivals ein so genannter Guerilla Store eröffnet, der junges Design aus Österreich direkt an den Konsumenten bringt.