Entschlüsslung der Erbinformation

Insektenforschungsprojekt

Insekten machen mehr als die Hälfte aller Arten aus. Doch die genaue Erbinformation kennen Forscher bisher nur von einer Handvoll von Organismen. Dazu gehören etwa ein paar Bienen, Stechmücken und Fruchtfliegen. Das soll sich bald radikal ändern.

i5K - also Insekten 5.000 - heißt das, von US-Forschern ins Leben gerufene, internationale Projekt. Das bedeutet: In den nächsten fünf Jahren sollen 5.000 Insektengenome sequenziert werden.

Gene Robinson von der University of Illinois, ein Mitglied des Gründungsteams, erklärt, welche Organismen Vorrang haben: "Wir schätzen, dass wir alle landwirtschaftlichen Schädlinge sequenzieren werden. Das sind etwa 750. Andere wichtige Arten sind Insekten, die Krankheiten übertragen. Das werden so um die 500 sein."

Ebenfalls von Interesse sind Insekten, die als biologische Modellorganismen dienen wie das bei den recht gut erforschten Fruchtfliegen der Fall ist. Weitere geschätzte 2.500 Arten werden der evolutionsgeschichtliche Verwandtschaftsverhältnisse wegen sequenziert.

Vergleichende Genomik

Wie hilfreich vergleichende Genomik sein kann, bewiesen kürzlich kalifornische Forscher. Sie fanden heraus, dass die Rezeptoren zur Wahrnehmung von CO2 bei Fruchtfliegen mit jenen der Malaria übertragenden Moskitos vergleichbar sind und sich auf ähnliche Weise lahm legen lassen.

"Das ist eine wichtige Information. Denn eine der Varianten, wie Stechmücken ihre menschlichen Opfer finden, ist, dass sie das von uns ausgeatmete CO2 wahrnehmen", sagt Gene Robinson.

Eine wichtige Drehscheibe für das Projekt ist eine Wiki-Seite im Internet. Dort können Forscher aus aller Welt Organismen zu Sequenzierung vorschlagen. Bisher wurden etwas mehr als 100 Insekten nominiert, darunter etwa der asiatische Tigermoskito oder der Ohrwurm.

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i5K