Reigen von Schuldzuweisungen
Skandal um Kunstfälschungen
Ein Skandal um Kunstfälschungen, der alles in Deutschland bisher dagewesene in den Schatten stellt, findet in diesem Sommer in Köln seinen gerichtlichen Abschluss. Eine Gruppe, die über lange Zeiträume hinweg verschollen geglaubte Bilder von Meistern des Expressionismus auf den Markt brachte, hat sich als Fälscherbande entpuppt.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 30.06.2011
Die Mittel, mit denen diese Gruppe zu Werke ging, waren so raffiniert, dass auch angesehene Insider des Kunstbetriebs sehr lange keinen Verdacht schöpften. Nun ist neben dem gerichtlichen Nachspiel auch ein Reigen von Schuldzuweisungen die Folge. Im Fälschungsskandal um angebliche expressionistische Bilder war auch der Kunsthistoriker Werner Spies involviert.
Schock für die Kunstwelt
"Wenn selbst der Spies geirrt hat ...", diesen Satz hört man jetzt oft in Kunstkreisen, nachdem der vielfach geehrte Kunsthistoriker vom Thron der Unfehlbarkeit gefallen ist. Ein Schock für die Kunstwelt. Es ist der "größte deutschen Kunstfälschungsfall der Nachkriegsgeschichte".
Studiodiskussion
Um über die Folgen zu diskutieren, hat Sabine Oppolzer zwei ausgewiesene Experten ins Studio geladen: Andrea Jungmann, die Leiterin von Sotheby's Österreich, und Nikolaus Schauerhuber. Er ist neuer Leiter des Auktionshauses Im Kinsky - und war bis vor kurzem Ö1 Kollege.
Es geht um die Auswirkungen des Skandals auf den österreichischen Kunstmarkt: Wird auch hierzulande getrickst? Zur Sprache kommen aber auch einige andere aktuelle Themen im Auktionsgeschäft - zum Beispiel Rekordergebnisse wie die kürzliche Versteigerung eines Schiele-Gemäldes aus der Sammlung Leopold bei Sotheby's London.
Kulturjournal, 30.06.2011
Oppolzer Sabine im Gespräch mit Andrea Jungmann und Nikolaus Schauerhuber