Razzien in Hochburg der Assad-Gegner

Große Militäroperation in Syrien

In Syrien geht das Regime von Präsident Baschar al-Assad weiterhin brutal gegen seine Kritiker vor. Nach den gewaltsamen Ausschreitungen am Wochenende, scheint sich die syrische Armee auf eine größere Militäroperation in der Stadt Hama vorzubereiten, rund 200 km nördlich von Damaskus.

Abendjournal 004.07.2011

Armee stürmt die Stadt Hama

Mit 30 Bussen sollen hunderte Soldaten und Sicherheitskräfte heute Morgen in die Stadt Hama gebracht worden sein. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen hätten sie willkürlich das Feuer in Wohngebieten eröffnet und Häuser nach Regimekritikern durchsucht.

Zahlreiche Verhaftungen

Mindestens 24 Personen und auch zahlreiche Angehörige vermeintlicher Regierungsgegner sollen dabei verhaftet worden sein. Außerdem hätten Armeefahrzeuge die Stadt hermetisch abgeriegelt und die Zufahrtsstraßen in die Stadt blockiert.

Massive Proteste gegen die Regierung

In Hama haben am Wochenende mehr als 10.000 Menschen gegen die Regierung protestiert. Präsident Assad hat daraufhin den zuständigen Provinzgouverneur entlassen und bewaffnetes Militär in die Stadt geschickt.Sie töten die Jungen und die Kinder, sie foltern sie, brechen ihre Finger und Arme, erzählt eine Syrerin.

Armee schießt auf Demonstranten

Auch in der Provinz Idlib hat die Armee ihre Truppen verstärkt. Seit Freitag sollen dort mindestens sechs Regimegegner umgebracht worden sein. Ein Demonstrant schildert die Brutalität der Sicherheitskräfte: "Jeden Freitag kommen mehr als 5000 Sicherheitskräfte, alle sind bewaffnet und sie sind bereit auf uns zu schießen, wenn die Demonstration zu groß wird.“

Mehr als 1300 Tote

Seit Beginn der Proteste in Syrien sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehr als 1300 Zivilisten getötet und 10.000 Menschen verhaften worden.