Migration und Integration

8. April 2017, 21:58

Migrantinnen und Migranten aus bestimmten Regionen nehmen seltener formale Erwachsenenbildung in Anspruch als Menschen ohne Migrationshintergrund - entsprechende Daten zitiert Annette Sprung, Weiterbildungsexpertin an der Universität Graz, im neuen Buch "Migration und Integration", wobei die Autorin darauf hinweist, dass dennoch Bildungsprozesse ablaufen können, die aber nicht statistisch erfasst sind; und dass die Angebote für höher qualifizierte mancherorts spärlich sind.

Bisher seien viele Angebote v.a. vom Europäischen Sozialfonds co-finanziert worden, so die Wirtschaftswissenschaftlerin und Migrationsexpertin Gudrun Biffl. Doch es kommt Bewegung in die Erwachsenenbildung: Bund und Länder verhandeln seit Mai eine 15a-Vereinbarung, d.h. eine gemeinsame Finanzierung für Projekte, durch die Erwachsene z.B. lesen und schreiben lernen oder einen Pflichtschulabschluss oder eine Berufsreifeprüfung nachholen können. Die Projekte richten sich laut Unterrichtsministerium nicht ausschließlich an Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch.

In Summe will der Bund für drei Jahre bis zu 36 Millionen Euro aufstellen; die Länder sollen etwa denselben Beitrag beisteuern; im Herbst, so hofft das Unterrichtsministerium, soll alles unter Dach und Fach sein und die neuartige Förderung der Erwachsenenbildung mit Jänner 2012 starten können.