Hilfe bei der Wahl des richtigen Spitals

Spitalskompass: Mehr Transparenz bei Spitälern

Ein neues Internet-Portal namens Spitalskompass bietet ab heute genaue Informationen über die heimischen Spitäler. Mit einer speziellen Suchfunktion kann man beispielsweise herausfinden, in welchen Spitälern eine bestimmte Operation besonders oft durchgeführt wurde.

Mittagsjournal, 08.07.2011

Katja Arthofer

Ranking nach Routine

Ob es sich einen Routineeingriff wie bei der Augenkrankheit Grauer Star handelt oder eine Operation am offenen Herzen: Wer operiert werden muss, dem ist wichtig, von erfahrenen Ärzten behandelt zu werden. Die meisten Patienten ziehen ein Spital vor, in dem der notwendige Eingriff nicht nur ein oder zwei Mal im Jahr durchgeführt wird.

Aber in welchem Krankenhaus verfügt die Ärzteschaft über die meiste Routine bei einem bestimmten Eingriff? Der Spitalskompass, eine neue Internetseite des Gesundheitsministeriums, gibt darauf Antwort. „Die Menschen haben dieses Recht auf Information“, sagt Gesundheitsminister Alois Stöger, SPÖ.

Andrang auf große Spitäler?

Der Spitalskompass bietet Basisinformationen über jedes Spital: welche Abteilungen gibt es, wie viele Ärzte arbeiten dort oder welche Spezialtherapien werden angeboten? Unter der Rubrik „Spitalsuche“ sind alle Krankenhäuser nach Bundesländern aufgelistet, wobei jene Spitäler ganz oben stehen, die eine bestimmte Untersuchung oder einen bestimmten Eingriff am öftesten durchgeführt haben.

Birgt das aber nicht Gefahr, dass alle in die großen Spitäler in den Landeshauptstädten wollen? Durchaus, gibt Gesundheitsminister Alois Stöger zu, es könnte aber auch das Gegenteil passieren. „Bei einer Geburt kann es angenehmer sein, in ein Krankenhaus zu gehen, wo weniger los ist“, so Stöger.

Abteilungen einsparen

Dass Spitäler durch die neue Transparenz dazu verleitet werden könnten, unnötige Operationen durchzuführen, nur um in der Internet-Liste weiter oben aufzutauchen, diese Gefahr sieht Stöger nicht. Aus Sicht des Gesundheitsministers ist es aber auch nötig zu hinterfragen, ob bestimmte Abteilungen in einem Krankenhaus noch sinnvoll sind, wenn kein Bedarf dafür da ist.